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Am Trockenfrachtmarkt erzielten große Frachter diese Woche deutliche Zugewinne. Im Shortsea-Geschäft ging der Trend seitwärts.

[ds_preview]Der Dry-Bulk-Markt fasst nach einer leichten Schwächephase seit Mitte März wieder Tritt. So verzeichnete der Baltic Dry Index diese Woche einen Anstieg um 300 auf 2.385 Punkte mit erfreulichen Zugewinnen vor allem für Capesize- und Panamax-Bulker.

Die Durchschnittsrate der 180.000-Tonner im Zeitcharter-Trip-Business sprang auf Wochensicht um 19% auf gut 28.500 $/Tag – dank einer Zunahme der Befrachtungsaktivität für Eisenerz, zunächst von Westaustralien nach China und im weiteren Verlauf auch ex Brasilien. Ausreisen vom Kontinent nach China verteuerten sich von 44.000 auf 49.000 $/Tag und Rundreisen im Pazifik von rund 27.000 auf 31.200 $/Tag.

Panamaxe profitierten ebenfalls von einem breiten Aufwärtstrend bei der Tonnagenachfrage sowohl im Atlantik als auch im Pazifik. Die Durchschnittsrate des Index-Typschiffs mit 82.500 tdw Tragfähigkeit zog um 17 % auf 21.100 $/Tag an. Zum Ende der Woche hin dominierten Panamax-Abschlüsse eindeutig die Fixture-Listen der Makler, schwerpunktmäßig für Getreideverladungen ex Ostküste Südamerikas. So konnte die 2020 gebaute »Sakizaya Treasure« (82.500 tdw) rückwirkend per Ende März mit Anlieferung Haldia (Indien) 24.000 $/Tag für einen Trip zur Ostküste Südamerikas und zurück in die Singapore-Japan-Range schließen.

Auch im Supramax-Segment (58.000 tdw Index-Typschiff) konnten die Reeder diese Woche den Spieß umdrehen und das Ratenniveau um 4 % auf 20.342 $/Tag hochtreiben. Am besten lief es auf den Routen in Fernost – für Pazifik-Rundreisen ex Nordchina und Kohle-Trips von Südchina via Indonesien zurück nach Südchina. Für Handysize-Frachter drehte der Markt zum Wochenende hin auch ins Plus. Wegen den Einbußen davor schließt die Baltic-Indexrate für den 38.000-Tonner aber 4 % niedriger als vor einer Woche – bei 18.100 $/Tag. An der Ostküste Südamerikas erzielen Handies aber inzwischen höhere Raten, nachdem die Aktivität dort wieder angezogen hat. Die 2021 gebaute „Konstantinos M“ (32.178 tdw) erzielte 13.750 $/Tag für eine Zuckerrohrladung ex Santos nach London.

Am europäischen Shortsea-Markt für Bulk und Breakbulk halten sich die Raten auf dem höchsten Stand seit Jahren. Für weitere Steigerungen reicht nur partiell aus. So zog das Frachtenniveau für Partien von 3.000 t aus dem Baltikum in die ARAG-Range laut dem Branchendienst BMTI noch einmal ganz leicht auf 32.33 €/t an. Der Gesamtindex von BMTI für alle intra-europäischen Trades lag diese Woche nahezu unverändert bei 26.40.

Für die Rohöltanker bleibt das Martumfeld anspruchsvoll. Nur die VLCC konnten dank einem erneuten Schwung Ladungen ex Middle East Gulf und der Erwartung steigender Mengen ab Mai ihre Spoteinnahmenniveau um 20 % auf 8.200 $/Tag für ältere Non-Eco-Schiffe steigern.

Für Suezmaxe ging es bei hohem Druck aufgrund vieler »Ballaster« auf die Raten in Westafrika um 12 % auf 8.300 $/Tag hinunter. Die Aframaxe erlitten bei hoher Tonnageverfügbarkeit in der Nordsee und im Mittelmeer einen Einbruch von 24 % auf 6.500 $/Tag. (mph)