Fregatte, Ägypten, Rönner
© Eckardt
Print Friendly, PDF & Email

In Bremerhaven hat beim sogenannten »Roll out« die erste von drei Fregatten für Ägyptens Marine die Schiffbauhalle verlassen. Heute soll sie Wasser unter den Kiel bekommen.

Das zur Bremerhavener [ds_preview]Rönner-Gruppe gehörende Unternehmen Stahlbau Nord hatte vor anderthalb Jahren überraschend Teile des Rüstungsauftrags vom Generalauftragnehmer thyssenkrupp Marine Systems (tkms) erhalten. Ägypten hat bei den Kielern insgesamt drei Fregatten im Wert von 1,5 Mrd. € bestellt. Rönner baut die stählernen Rümpfe in Bremerhaven.

Verfolgt von einigen Schaulustigen verlief das sogenannte »Roll-Out« für die erste von drei Fregatten, die in den vergangenen Monaten in der Lunehalle entstanden ist. Das 120 m lange und 2.500 t schwere Schiff wird heute mit dem jüngst auf 95 m verlängerten Schwerlastponton »BHV Innovation« wegen der größeren Wassertiefe in den Neustädter Hafen in Bremen geschleppt. Der Fischereihafen ist mit einer maximalen Wassertiefe von 7 m zu flach.

Einmal im Wasser, wird die neue Fregatte wieder zurück nach Bremerhaven geschleppt, wo an der Labradorpier vor der Lunehalle weitere Arbeiten anstehen. Inwieweit hier auch die technische Ausrüstung und die Bewaffnung der Fregatte erfolgen soll, ist ebenso wenig bekannt wie die geplante Übergabe an tkms bzw. an die ägyptische Marine.

Bei dem Auftrag aus Ägypten handelt es sich um 29 kn schnelle Fregatten des Typs MEKO A200, wie sie zuletzt auch für die algerische Marine gebaut worden waren. Das Design wurde bereits in den 1980er Jahren von Blohm+Voss (ehemals Teil von ThyssenKrupp) entwickelt. Seither wurden bereits rund 60 MEKO-Fregatten in unterschiedlichen Varianten an verschiedene Marinen weltweit verkauft, unter anderem nach Portugal und Südafrika, in die Türkei oder nach Brasilien.

In der Lunehalle von Stahlbau-Nord wird bereits die zweite Fregatte gebaut, die vermutlich im Sommer zu Wasser gelassen wird. Zum Jahresende folgt dann das dritte Schiff. Bei der Auftragsvergabe war von einer Ablieferung bis 2024 die Rede. (eck/KF)