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Ein Kieler Forschungsteam will den CO2-Ausstoß der Schifffahrt mit einer verbesserten Routenplanung verringern. Mit an Bord sind die Reedereien Bernhard Schulte und Briese.

Fast 800 Mio. t Kohlendioxid [ds_preview]werden jährlich durch den Schiffsverkehr in die Atmosphäre freigesetzt, das sind knapp 3% aller CO2-Emssionen. Hiervon ließe sich, unter anderem durch bessere Routenplanung, einiges einsparen.

Zwei Kieler Unternehmen und das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel starten ein Forschungsprojekt, das mit gut 625.000 € vom Land Schleswig-Holstein gefördert wird. Unter dem Titel RASMUS sollen in den kommenden zwei Jahren innovative Methoden einschließlich Künstlicher Intelligenz entwickelt werden.

»Wir wissen schon lange, wie großräumige Meeresströmungen den Transport von Energie und Wassermassen in den Weltmeeren bestimmen«, sagte Projektleiter Arne Biastoch vom GEOMAR. Mittlerweile könnten Ozeanströmungen mit Hilfe hochauflösender ozeanographischer Strömungsmodelle, wie sie am GEOMAR und im europäischen Copernicus Erdbeobachtungsprogramm betrieben werden, berechnet werden. Durch einen Echtzeitaustausch von Navigations- und anderen Schiffsdaten wollen die Projektpartner dann die Fahrtroute der Schiffe optimieren.

Durch die Kombination von Geoinformatik, der KI-basierten Analyse von Daten sowie der Umsetzung in high-performance Webanwendungen kann von diesem Projekt ein Business-Case geschaffen werden, der sowohl umweltrelevante Themen bedient, als auch zur Kostenreduzierung im Bereich der bemannten und in Zukunft unbemannten Schifffahrt führt«, sagt Frithjof Hennemann, Geschäftsführer der TrueOcean GmbH. Die Projektpartner haben sich mit den Firmen Schulte Group und Briese Schifffahrt GmbH auch Kompetenz aus der Schifffahrt für ihr Vorhaben ins Boot geholt, die beratend tätig werden.

»Der im Projekt verfolgte Ansatz wird dazu beitragen, die Emission klimaschädlicher Treibhausgase im Schiffsverkehr zu reduzieren. Außerdem erspart es den Schiffsbetreibern Zeit und damit Geld. So bringen wir Klimaschutz und Wertschöpfung zusammen«, sagt Staatssekretär Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein.