Panamakanal
Print Friendly, PDF & Email

Der Panamakanal hat seinen Prozess zur Dekarbonisierung seines Betriebs gestartet, mit dem Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden.

[ds_preview]Um den Übergang zu einem umweltfreundlicheren Kanal einzuleiten, hat die Wasserstraßenbehörde ACP bereits vier Elektrofahrzeuge angeschafft. Zunächst sollen im Rahmen eines Pilotprogramms Daten gesammelt werden, um zu sehen, wie die Umstellung der gesamten Flotte weg von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen gelingen kann. Teil des strategischen Dekarbonisierungsplans sind auch Schlepper und Barkassen, die alternative Kraftstoffe verwenden, die Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen, die Nutzung hydraulischer Energie und die Sicherstellung der Nachhaltigkeit aller Einrichtungen und Infrastrukturprojekte.

Der Panamakanal begann 2013 damit, seinen CO2-Fußabdruck zu erfassen, um seinen Betrieb mit den globalen Zielen der Emissionsreduzierung zur Abschwächung und Anpassung an den Klimawandel in Einklang zu bringen. Seine Pläne, kohlenstoffneutral zu werden, wurden 2017 mit der Einführung eines Emissionsrechners untermauert. Mit dem Tool können Schifffahrtslinien ihre Treibhausgasemissionen (THG) pro Route messen, die Kanabehörde selbst kann damit die Emissionen aus dem täglichen Betrieb des Kanals analysieren.

Maritime Single Window rationalisiert Prozesse

Um seine eigenen Auswirkungen zu reduzieren, hat der Panamakanal auch Schritte unternommen, um seine betriebliche und damit ökologische Effizienz zu maximieren, sei es durch die Implementierung von Wassersparmaßnahmen oder die Optimierung von Transitfahrten. Panamas Maritime Single Window (VUMPA) hat nach Angaben der Kanalbehörde die Effizienz und den CO2-Fußabdruck von Umschlagsprozessen verbessert, indem es den logistischen Papierkram für internationale Kunden, die das Land passieren, rationalisiert und so jedes Jahr bis zu 3.260 Stunden und über 300.000 Papierformulare einspart.

Darüber hinaus schloss sich der Panamakanal am 22. April der Deklaration der »50 ersten kohlenstoffneutralen Organisationen« an, einer Initiative unter der Leitung des panamaischen Umweltministeriums zur Integration nationaler Bemühungen zur Beschleunigung messbarer Klimamaßnahmen. Als Teil der nationalen Initiative will der Kanal eine jährliche Treibhausgasbestandsaufnahme sowie einen Aktionsplan mit messbaren Zielen zur Reduzierung der Emissionen entwickeln. Die Bemühungen des Kanals werden in Panamas Nationalem Beitrag (NDC) berücksichtigt, der von der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) nach dem Pariser Abkommen festgelegt wurde.

Anreize für Kunden

Die Bemühungen des Panamakanals gehen inzwischen über das Tracking hinaus und umfassen auch Initiativen, die darauf abzielen, Reedereien dabei zu unterstützen und Anreize zu schaffen, ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Mit dem Green Connection Environmental Recognition Program zeichnet der Kanal Kunden aus, die sich durch herausragendes Umweltverhalten auszeichnen, einschließlich der Verwendung kohlenstoffarmer Kraftstoffe und umweltbewusster Routenführung. Als Erweiterung dieses Programms analysiert der Panamakanal derzeit, wie die Technologie der Schiffe und ihr Kohlenstoff-Fußabdruck bei der dynamischen Preisgestaltung berücksichtigt werden können, um die Effizienz während des Transits zu steigern.

Neben Initiativen an Land wie beispielsweise Aufforstungsprogrammen unterstützt der Panamakanal auch die Bemühungen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO), die Umweltauswirkungen der Schifffahrtsindustrie zu minimieren, von der Umsetzung der IMO-2020-Verordnung bis hin zu den Programmen zur Trennung des Nahtransits und zur Reduzierung der Schiffsgeschwindigkeit, was Emissionen reduzieren und gleichzeitig Wale schützen soll.