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Der Aufschwung am Trockenfrachtmarkt dauert an. Aller Bulkertypen beenden die Woche am Spotmarkt im Plus.

[ds_preview]Die Fracht- und Charterraten in der Dry-Bulk-Schifffahrt kennen kein Halten mehr. Deutliche Steigerungen vor allem für Capesize-Bulker haben den Baltic Dry Index auf 3.053 Punkte hochgepusht. Es ist der höchste Stand seit dem Jahr 2010 und auf Wochensicht eine Verbesserung von 275 Punkten bzw. 10%.

Für Rückenwind in allen Segmenten sorgt weiterhin die starke Konjunktur in der Stahlindustrie und auch in anderen Metallbereichen (Kupfer etc.). Die Bulkschifffahrt profitiert einerseits von den steigenden Volumina bei Vorprodukten wie Eisenerz oder Kupferbarren als auch bei Endprodukten wie Coils und Stahlplatten.

Wachstum auch in kleineren Segmenten

Capesize-Bulker verbesserten sich diese Woche im Zeitcharter-Trip-Geschäft um fast 17% auf 40.600 $/Tag. Für Transpazifik-Rundreisen stieg die Index-Rate der Baltic Exchange bei hoher Aktivität auf der Eisenerz-Rennstrecke ex Westaustralien nach China sogar um rund ein Viertel auf 40.700 $/Tag.

Für die Panamaxe zog der Markt ab Wochenmitte ebenfalls an. Entsprechend lag das Ratenniveau heute mit 23.667 $/Tag um 1,6% über dem Niveau von vergangenem Freitag, getrieben vor allem durch eine gute Charternachfrage für Verladungen ex Ostküste Südamerikas, ex Indonesien und ex Australien.

Die kleineren Bulker mit eigenen Kränen schnitten noch besser ab: Supramaxe steigerten sich um knapp 3% auf 23.581 $/Tag und Handies (Index-Typschiff 38.000 tdw) um 5% auf 20.600 $/Tag. Für erstere zogen die Raten vor allem in Nord- und Südchina an, Handies verzeichneten auf breiter Front Verbesserungen in Fernost und Südostasien wie auch an der Ostküste Südamerikas. Zudem gab es einen Ansturm von Charteranfragen im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer, wie der griechische Broker Doric notiert.

Die 2011 gebaute »IVS Kinglet« (33.132 tdw) bekam für eine Reise vom Rio de la Plata nach Peru 21.000 $/Tag. Die für Rundholz an Deck ausgelegte »DL Marigold« (33.752 tdw, Bj. 2021) soll zu Anfang der Woche sogar 37.000 $/Tag für einen Trip von Argentinien nach China bekommen haben.

Stabiler Shortsea-Markt

Am europäischen Shortsea-Markt herrschten diese Woche weiter stabile Verhältnisse. Der Branchendienst BMTI ließ seinen European Short Sea Index (EUSSIX) nahezu unverändert bei 26.53 Punkten (Vorjahr um diese Zeit: 18.61). Für Partien von 3.000 t von den baltischen Häfen in die ARAG-Range gab die Index-Frachtrate marginal auf 32,17 €/t nach. Im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer zog das Ratenniveau dafür leicht an. Für diese Jahreszeit und vor dem Hintergrund, dass der Markt im zweiten Quartal traditionell unter Druck kommt, hielten sich die Raten alles in allem auf einem sehr festen Level, so BMTI.

Plus und Minus für Tanker

Am Rohöltankermarkt brachte die Woche einen kleinen Aufschwung für die VLCC. Im Persischen Golf, vor allem aber in Westafrika, nahm die Charternachfrage zu, wie Makler berichteten. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC verbesserten sich dadurch auf Wochensicht um 13% auf 8.800 $/Tag – knapp über Betriebskostenniveau.

Die Suezmaxe und Aframaxe konnten da nicht mithalten, auch wenn letztere zumindest in Nordeuropa ein deutliches Plus an Ladungen verzeichneten. Die Durchschnittseinnahmen im Spot-Business global sanken um 11% auf 7.400 $/Tag (Suezmaxe) und um 9,5% auf 5.800 $/Tag.    (mph)