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Im Zuge der Havarie der »Ever Given« im Suez-Kanal erwartet der Hafenbetrieb Rotterdam einen erhöhten Zustrom an Schiffen.

Nachdem die Blockierung des Suez-Kanals beseitigt werden konnte und diese wichtige Handelsroute wieder offen ist, berät der Hafen proaktiv mit allen Beteiligten (Reedereien, Terminals, Binnenterminals, Hint[ds_preview]erlandtransporteure), wie der bald wieder anschwellende Strom an Schiffen möglichst reibungslos abgewickelt werden kann, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. »Dies zu bewältigen, wird zweifellos eine herausfordernde Aufgabe«.

Für die reibungslose Abwicklung von Schiffsladungen sei es wichtig, dass die Auslastung der Terminals weiterhin im Rahmen bleibt. Da ein höheres Aufkommen an Schiffen und Ladung als üblich erwartet wird, ist ein schneller Durchstrom, ebenso wie ein optimales Gleichgewicht zwischen Import- und Exportladung, wichtig.

So werden z.B. Vereinbarungen mit den Deepsea-Containerterminals über die Anlieferung von Export-Containern getroffen, so der Hafenbetreiber, da eine zu frühe Anlieferung von Export-Containern zu einer unnötigen Belegung führe und den seewärtigen Umschlag von Importcontainern einschränke. Außerdem sei es wichtig, dass die in Rotterdam ankommenden Container das Terminal so schnell wie möglich verlassen.

Da nicht allen gleichzeitig an den Terminals geholfen werden könne, werde auch an alle Beteiligten in der Logistikkette appelliert zu überprüfen, ob temporäre Änderungen in ihren Prozessen möglich sind. Diese Parteien seien zudem aufgefordert, rechtzeitige, vollständige und korrekte Daten auszutauschen, damit die Lieferkettenpartner proaktiv auf Änderungen eingehen können. So sind z.B. Deepsea-Containerterminals rund um die Uhr geöffnet, was aber nicht für die Öffnungszeiten vieler Containerempfänger gilt, so die Hafenbetreiber.

Neustart mit angepasstem Tempo

Die Rotterdamer Hafenbetreiber gehen davon aus, dass in der kommenden Zeit stets kleine Gruppen von Schiffen den Suez-Kanal Richtung Europa im Abstand von 12 bis 15 Stunden durchfahren werden. Dies würde die Wahrscheinlichkeit von extremen Lastspitzen in den Zielhäfen reduzieren. Dennoch bestimmen die Bedingungen der Häfen vor Ort – wie Länge der Kaimauer, Anzahl der Kräne, etc. – wie schnell Schiffe abgefertigt werden können. Und auch die Verfügbarkeit der notwendigen Dienstleister wie Festmacher und Lotsen sei ein Faktor. Mit dem erwarteten Zustrom von Schiffen nach der Deblockierung des Suez-Kanals bedeutet dies, »dass Verzögerungen bei der Abwicklung von Schiffsbesuchen in den Häfen unvermeidlich sind« – das gelte ebenfalls für den Rotterdamer Hafen.