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Foto: Wolfhard Scheer
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Die Boxenkrise in den europäischen Häfen nach der Schließung des Suezkanals Ende März ist laut Container xChange weniger schlimm ausgefallen als erwartet. Dennoch erhalten Europas führende Boxenhubs immer noch weit mehr Boxen als sie verlassen.

[ds_preview]Das zeigen die in den wichtigsten europäischen Containerhäfen ansteigenden Werte des Containerverfügbarkeitsindex (CAx) der Container-Leasing- und Handelsplattform Container xChange. Europas Exporteure haben demnach Schwierigkeiten, Boxen zu finden, da die Reedereien Leergut bevorzugen. Der durchschnittliche CAx-Wert der eingehenden 20-Fuß-Trockencontainer in drei der größten europäischen Häfen – Rotterdam, Antwerpen und Hamburg – stieg in Woche 17 im Vergleich zur Vorwoche nur um 3 %.

In Rotterdam war der Anstieg der eingehenden 20-Fuß-Trockencontainer mit einem Plus von 3,75 % im Vergleich zur Vorwoche am deutlichsten. In Antwerpen betrug der Anstieg gegenüber der Vorwoche +3,5 %, während er in Hamburg +2,2 % betrug. In allen drei Häfen war der eingehende Boxenverkehr seit März stark. Im Container Availability Index (CAx) bedeutet ein Indexwert von unter 0,5, dass mehr Container einen Hafen verlassen, als einlaufen. Ein Wert über 0,5 bedeutet, dass mehr Container in den Hafen einlaufen.

xChange-CAx-woche-17-2021

Hamburg verzeichnet seit der neunten Woche dieses Jahres einen CAx-Wert von über 0,8. In Woche 17 lag der CAx-Wert bei 0,93, gegenüber 0,48 in Woche 1. Der CAx-Wert von Rotterdam ist im Jahr 2021 ebenfalls stetig gestiegen, von 0,65 in Woche 1 auf 0,74 in Woche 9 und bis zu 0,83 in Woche 17. Antwerpen hingegen verzeichnete einen CAx von 0,38 zu Beginn des Jahres, 0,78 in Woche 9 und 0,9 in Woche 17.

Im Gegensatz dazu war die Situation im stark überlasteten Felixstowe das ganze Jahr über schlecht. Der niedrigste CAx des Hubs in diesem Jahr war 0,87 in Woche 3. In Woche 17 verzeichnete er einen CAx von 0,95, gegenüber 0,94 in Woche 16.

Johannes Schlingmeier, CEO und Gründer von Container xChange: »Europas Top-Containerterminals haben damit zu kämpfen, die Überlastung in Schach zu halten, wobei die eingehenden Boxen die ausgehenden Boxen für einen Großteil des Jahres 2021 überwiegen. Die Blockade des Suezkanals scheint die Boxenkrise an Europas Drehkreuzen nur geringfügig schlimmer gemacht zu haben, als sie ohnehin schon war.«

»Was wir von unseren Mitgliedern aus dem Bereich Containervermietung und -handel hören, ist, dass es für sie immer schwieriger wird, Exportcontainer bei den Reedereien in Europa zu buchen. Es scheint, dass die Reedereien leere Container bevorzugen, um die Boxen so schnell wie möglich zurück nach China zu bringen«, so Schlingmeier.