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Eine Gruppe von maritimen Wohltätigkeitsorganisationen und Schifffahrtsorganisationen hat einen Nothilfefonds eingerichtet, um Seeleute und ihre Familien zu unterstützen, die von der jüngsten Entwicklung der Corona-Pandemie in Indien und anderen Ländern betroffen sind.

[ds_preview]Auslöser der jüngsten Initiative sind die besorgniserregenden Zahlen in Indien. Nachdem es zuvor so schien, als wenn die Krise des Besatzungswechsels kurz vor dem Ende stehen könnte, hat die Eskalation der Infektionszahlen in Indien auf mehr als 400.000 pro Tag einige große Häfen dazu veranlasst, den Crew Change für Seeleute zu verbieten, die in letzter Zeit nach Indien, Bangladesch, Nepal, Pakistan und Sri Lanka gereist sind.

Der Seafarers International Relief Fund hat sich jetzt das Ziel gesetzt, 1 Mio. $ einzusammeln. Er wurde durch den Zusammenschluss einiger internationaler Wohlfahrtsorganisationen für Seeleute, »The Seafarers’ Charity« (ehemals Seafarers UK) mit Unterstützung von »The Mission to Seafarers«, »ISWAN«, »Sailors’ Society« und anderen Wohltätigkeitsorganisationen – in einem gemeinsamen Appell an die Schifffahrtsindustrie – gegründet, um dringende Unterstützung für Seeleute und ihre Familien in Indien zu leisten.

Aufruf der ICS

Esben Poulsson, Vorsitzender der Internationalen Schifffahrtskammer ICS und damit Vertreter der globalen Reederei-Branche, sagte, er sei schockiert von den Bildern und Geschichten aus Indien erreichen. »Die Tatsache, dass Wohltätigkeitsorganisationen für Seeleute zusammengekommen sind, zeigt das Ausmaß der Herausforderung, vor der wir kurzfristig und auf lange Sicht stehen. Ich rufe die Reeder und alle, die im maritimen Sektor tätig sind, auf, diese Initiative zu unterstützen und zu erwägen, ihren Beitrag zu Wohltätigkeitsorganisationen für Seeleute in dieser Zeit zu erhöhen.«

Im Namen des neu eingerichteten Hilfsfonds sagte Catherine Spencer, Geschäftsführerin von The Seafarers’ Charity, die Situation in Indien wirke sich direkt auf die Seeleute und ihre Familien aus, »die in den letzten 15 Monaten bereits enorm gelitten haben. Obwohl wir uns keine Illusionen über das Ausmaß der Herausforderung machen, kann unsere kollektive Hilfe einen Unterschied machen.«

Corona, Crew
© Port Authority of Sri Lanka

Durch den Zusammenschluss zum Seafarers International Relief Fund will man ein klares Zeichen für die Dringlichkeit der Krise setzen, mit der Seeleute weltweit konfrontiert sind, und Ressourcen bündeln, um sicherzustellen, dass so schnell wie möglich Hilfe geleistet werden kann.

Eine Reihe von großen Schifffahrtsunternehmen hat den Angaben bereits Unterstützung für den Fonds zugesagt, darunter Anglo-Eastern, Ardmore Shipping, Cargill, Hafnia, IRI (Marshall Islands Flag), MSC, Pacific Basin und V.Group.

Der Fonds soll verwendet werden, um Hilfe durch bestehende Wohlfahrtsprogramme zu leisten, die in Indien betrieben werden. So soll sichergestellt werden, dass die Unterstützung die Seeleute und ihre Familien so schnell wie möglich erreicht und sie auch in den kommenden Wochen und Monaten aufrechterhalten werden kann.