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»Können uns keine Show-Veranstaltung leisten«: Die Gewerkschaft Die IG Metall Küste erwartet von der 12. Nationalen Maritimen Konferenz nächste Woche konkrete Vorschläge, um Arbeitsplätze und Standorte in der maritimen Wirtschaft zu sichern und kündigt Proteste an.

[ds_preview]»Diese Krise geht an die Substanz des deutschen Schiffbaus«, sagte jetzt Bezirksleiter Daniel Friedrich, Bezirksleiter. »Von der Konferenz in Rostock muss das Signal ausgehen: Gemeinsam sichern wir die Zukunft des Schiffbaus in Deutschland.« Vor Beginn der NMK ruft die Gewerkschaft am Montag in Rostock und an zahlreichen anderen Werftstandorten unter anderem in Rendsburg, Kiel, Flensburg, Stralsund, Wismar und Papenburg zu Protesten auf.

Allein auf den Werften sind laut der IG Metall seit Beginn der Pandemie – nach einer Stabilisierung zuvor – mehr als 1.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Weitere 5.600 sind nach Berechnungen der Gewerkschaft derzeit akut bedroht, hinzukommen Hunderte bei Zulieferern. In der letzten Schiffbauumfrage, der jährlichen Befragung von Betriebsräten im Auftrag der IG Metall, zählten die Werften 18.115 Beschäftigte.

Die IG Metall fordert arbeits- und strukturpolitische Maßnahmen. »Wir wollen mit allen Beschäftigten durch die Krise kommen. Dazu brauchen wir eine Verlängerung der Regelungen zur Kurzarbeit im Schiffbau, aber auch in anderen Branchen wie der Flugzeugindustrie«, so Friedrich weiter. Für die Unternehmen müsse gelten: Kurzarbeit und tarifliche Arbeitszeitverkürzungen statt Entlassungen sowie Festanstellungen statt Leiharbeit und Werkverträge.

Eine Chance für die Branche sieht die IG Metall im Klimaschutz: »Mit klimafreundlichen Antrieben und Technologien lässt sich Arbeit auf Werften und bei Zulieferern sichern. Eine von der EU unterstützte Erneuerung der Fährflotte kann für mehr Nachfrage im europäischen Binnenmarkt sorgen.« Staatliche Förderung müsse für Arbeit und Wertschöpfung »bei uns« sorgen. »Die Reeder, die mit öffentlichen Finanzierungen überwiegend in Südostasien bestellen, müssen dafür stärker in die Pflicht genommen werden«, betonte Friedrich.

Die Gewerkschaft mahnt zudem eine Perspektive für den Marineschiffbau in Deutschland an: »Es wird viel über Konsolidierung geredet, aber es fehlt nach wie vor ein Dialog über die Gesamtstrategie, bei dem es auch um die Beschäftigten und Standorte geht.«