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Schiffe als Anlageobjekte hatten zuletzt nicht den besten Ruf. Bei der Hamburger Privatbank M.M. Warburg aber ist es ein Wachstumsfeld, Alt-Kredite werden abgebaut.

Das Schifffahrtsgeschäft [ds_preview]sei ein starker Wachstumsbereich, heißt es im Jahresbericht. Insbesondere während der Pandemie habe man sowohl die Zahl der deutschen als auch internationalen Kunden sowie das Geschäftsvolumen deutlich steigern können. Die seit 2016 verfolgte Strategie, diese Sparte auszubauen, zahlt sich demnach aus: Gegenüber dem Vorjahr sei ein Plus von knapp 20% eingefahren worden.

Allerdings machte das Schiffsportfolio auch einen Großteil der Risikovorsorge aus, die allerdings mit -22,4 Mio. € niedriger lag als im Vorjahr (-79,8 Mio. €). Vorsorge sei für das nicht strategische Schiffskreditgeschäft nötig geworden, heißt es. Doch schon im ersten Quartal 2021 habe man die Entwicklung an den Schiffsmärkten genutzt, um durch Verkäufe dieses Portfolio um 70% abzubauen. Dies werde im laufenden Geschäftsjahr zu einer NPL-Quote (non performing loans) von weniger als 3% führen.

Bei der Privatbank geht es nicht nur um Schiffskredite, sondern auch um Bank-Dienstleistungen und das Cash Management im Auftrag maritimer Kunden. »Wir konnten die Stückzahlen im provisionsstarken Auslandszahlungsverkehr überdurchschnittlich um 40% steigern«, sagt Jens Dose, einer der beiden Shipping-Chefs der Bank.

Aber auch das seit 2016 neu aufgebaute Kreditbuch sei ein rentabler Wachstumsbereich, der in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden soll. »Wir werden sich uns bietende Nischen besetzen und das Kreditbuch zunehmend risikoärmer ausrichten«, kündigt Co-Chef Christian Speer an. Warburg nehme immer stärker die Rolle des Strukturierers, Originators sowie Asset Managers ein und bediene neben den klassischen Schifffahrtskunden auch  institutionelle Anleger.

Das Volumen der Assets under Management and Administration im Warburg-Konzern stieg von 69,8 Mrd. € im Vorjahr auf 76,2 Mrd. € deutlich an. Auch das Depotbankvolumen legte von 30,2 Mrd. € auf 33,9 Mrd. € zu. Der Zinsüberschuss stieg um 14,5% auf 50,2 Mio. € (Vorjahr 43,8 Mio. €), der Provisionsüberschuss wuchs um 2,2% auf 154,3 Mio. € (150,9 Mio. €).

Das Jahresergebnis vor Steuern belief sich auf -6,7 Mio. €, eine Verbesserung um 33,6 Mio. € gegenüber dem Jahr 2019 (-40,3 Mio. €). Ohne die Risikovorsorge für Schiffsfinanzierungen wäre ein positives Ergebnis ausgewiesen worden, teilte Warburg mit. Die Konzernbilanzsumme stieg um 861 Mio. € auf 7,2 Mrd. €. (Vorjahr: 6,3 Mrd. €).