MV Werften
Foto: MV Werften
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Die Kreuzfahrtgruppe Genting hat nach einem Verlust von 1,7 Mrd. $ für 2020 ihre Finanzen neu geordnet. Eine entscheidende Rolle spielt dabei ein KfW-Kredit.

Die Genting-Gruppe [ds_preview]hatte im vergangenen Jahr ihre Zahlungen ausgesetzt. Die Corona-Pandemie hatte für einen Jahresfehlbetrag von 1,7 Mrd. $ gesorgt, die Verbindlichkeiten waren Medienberichten [ds_preview]zufolge 3,26 Mrd. $ höher als die Vermögenswerte. Nun aber sei mit Zustimmung der Gläubiger und Gesellschafter die Restrukturierung mit einem Gesamtvolumen von 2,6 Mrd. $ gelungen, heißt es.

Aus dem Corona-Nothilfefonds der bundeseigenen KfW Bank stammen 300 Mio. € für die MV Werften. 215 Mio. € kommen als reines Darlehen, weitere 85 Mio. € in Form einer »stillen Beteiligung« aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Damit wird die KfW faktisch zum Miteigner der Werften.

Das Geld soll den Bau des Expeditionsschiffes »Crystal Endeavor« (19.500 BRZ), das bereits Ende Juni abgeliefert werden soll, und der »Global Dream« (204.000 BRZ) finanzieren. Außerdem werden Kreditzahlungen (Tilgungen) der Kreuzfahrttöchter Dream Cruises, Crystal Cruises und Star Cruises in Höhe von 1,5 Mrd. $ bis zum 29. Juni 2023 ausgesetzt.

Genting Hong Kong, die Kreuzfahrtsparte des malayischen Konzerns, plant weitere Kreditaufnahmen, um Liquidität zu sichern und den erforderlichen Eigenbeitrag zur Finanzierung der Neubauten auf den MV Werften aufzubringen, heißt es weiter.

Zum Auftakt der Nationalen Maritimen Konferenz in Rostock hatte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe eine Rettung der angeschlagenen MV-Werften in Aussicht gestellt. Man sei in »guten Gesprächen« mit dem Bund und dem Eigner Genting. Ende Mai werde es ein Ergebnis »zugunsten der Werften« geben, so Glawe.