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Die niederländische Heavylift- und Projektreederei RollDock will die Flotten-Performance mit einer neuen Anwendung verbessern – und wird erster Kunde einer neuen Kooperation auf dem Digital- und Satcomm-Markt.[ds_preview]

Die Muttergesellschaft Roll Group – die unter anderem einen Pool für Dockschiffe mit der deutschen Reederei SAL aus der Gruppe Harren & Partner betreibt – hat sich für ein Monitoring-Paket vom ebenfalls niederländischen Unternehmen We4Sea entschieden, wie jetzt bestätigt wurde.

Der Dienstleister gab zudem bekannt, dass man dem Partner-Netzwerk des SatComm-Großanbieters Inmarsat beigetreten ist. Ab sofort können Kunden über Inmarsats Angebote »Fleet Data« und »Fleet Connect« auf die We4Sea-Dienste zugreifen – der erste Auftrag kommt nun von der Roll Group. Sie setzt den Angaben zufolge für die gesamte Heavylift-Flotte auf eine Kombination aus einer cloud-basierten Monitoring-Lösung einer IoT-Plattform (IoT = Internet of Things bzw. »Internet der Dinge«).

RollDock bigroll Biscay
»BigRoll Biscay« (©RollDock)

Die Roll Group führt in ihrer Flottenliste einige Heavyliftschiffe, die zum Teil RoRo-Kapazitäten aufweisen. Zudem werden drei Halbtaucher-»Module Carrier« aufgeführt, die ursprünglich für das mittlerweile aufgegebene Joint Venture BigRoll mit BigLift konzipiert worden waren.

»Die Lösung von We4Sea und Inmarsat verbessert unsere Monitoring-Möglichkeiten und erhöht die Effektivität der Kommunikation mit den Schiffen. Auf diese Weise können wir weiter investieren und unsere Schiffe verbessern«, sagte Michiel van der Knaap, Fleet Director, Roll Group.

»Das erste Beispiel«

Zuletzt hatte die Reederei die Plattform auf den Schiffen »RollDock Star« und »RollDock Storm« getestet. Cristoforo Camporeale, Head of Maritime Digital bei Inmarsat, sagte: »Dies ist das erste Beispiel für ein zukunftssicheres IoT-Setup für Schiffe, das es Reedern ermöglicht, die Digitalisierung ohne Verpflichtungen zu integrieren.« Produkte »von der Stange« könnten ausgewählt und nach Testläufen die konkreten Bedingungen vereinbart werden. In der Testphase bei Roll Group sollen die Geschwindigkeit und die Effizienz der Generatoren optimieren worden sein, »was zu einer deutlichen Senkung des Kraftstoffverbrauchs führte.«

We4Sea Dan Veen CEO
Dan Veen (© We4Sea)

Die We4Sea-Anwendung, die keine Hardware an Bord benötigt, verwendet einen Digital Twin als Basis für den Vergleich mit den am leichtesten zugänglichen Schiffs- und Betriebsprofildaten. Abweichungen werden als potenzielle Ineffizienzen gekennzeichnet, die Maßnahmen oder Korrekturmeldungen erfordern. Im Rahmen der »Certified Application Provider«-Vereinbarung nutzt die We4Sea-Cloud-Analytik die »Fleet Data«-Bandbreite, um die Kommunikation zwischen Schiff und Land über eine Schnittstelle ständig oder bei Bedarf sicherzustellen.

»Viele Eigner verstehen, dass ihre Schiffe mit dem Internet verbunden sein sollten, denken aber immer noch an eine Fernüberwachung, die auf konventioneller Konnektivität basiert und teure Bandbreite benötigt«, sagte Dan Veen, Gründer und CEO von We4Sea. Durch die Verwendung einer IoT-basierten Plattform wolle man beweisen, dass man in der Lage ist,  messbare Leistungsverbesserungen zu liefern.