Print Friendly, PDF & Email

Bei der Hamburger Schifffahrtsgruppe DAL/Essberger wird die Geschäftsführung neu sortiert.[ds_preview]

Wie die HANSA erfahren hat, verlässt der bisherige Geschäftsführer des Liniengeschäfts, Ken Sörensen, das Unternehmen Ende Juni. Als Nachfolger fungieren ab Juli Michael Triskatis und Ralf Stüwe. Der bisherige Finanzchef und ehemalige Hamburg-Süd-Mitarbeiter Triskatis – er hatte 2019 Lutz Weber abgelöst – übernimmt als Geschäftsführer die Verantwortung für die Deutsche Afrika-Linien (DAL), Stüwe wird »Director Liner Services« und stellvertretender Geschäftsführer und kümmert sich um das operative Geschäft in dem Segment.

Michael Triskatis, DAL, JTE
Michael Triskatis (© DAL/JTE)

Die von der Familie von Rantzau geführte Reedereigruppe Essberger bestätigte den Wechsel gegenüber der HANSA. Als Begründung wird angeführt, dass Sörensen seine vorrangige Aufgabe erfüllt habe, das Liniengeschäft wieder in profitable Bahnen zu führen. Der Manager war Ende 2019 als neuer Geschäftsführer vorgestellt worden. Zuvor hatte er sich nach einigen Jahren im dänischen Maersk-Konzern unter anderem als CEO der arabischen Linienreederei United Arab Shipping Company (UASC) einen Namen gemacht, bevor diese mit der deutschen Linienreederei Hapag-Lloyd fusionierte. Vor dem Wechsel stand Sörensen an der Spitze der Algoma Central Corporation.

Bei DAL/Essberger sollte er »die große Herausforderung« meistern, nach zwei verlustreichen Jahren im Liniengeschäft die Weichen wieder auf eine profitable Zukunft zu stellen und die Partnerschaft mit dem Maersk-Konzern zu sichern. Es sei gelungen, die Linienfahrt wieder auf ihren »starken Kern«, die Südfahrt, zu fokussieren, heißt es. Für das laufende Jahr erwartet die Gruppe in dem Segment wieder ein positives Ergebnis. Aus heutiger Sicht werde sich dieser Trend auch 2022 fortsetzen.

Daher wolle man die Chance nutzen, so das Hamburger Unternehmen weiter, die Verantwortung langfristig in jüngere Hände zu geben. Man danke Sörensen sehr für seine geleistete Arbeit.

Die Reedereigruppe Deutsche Afrika-Linien/John T. Essberger (DAL / JTE) wurde 1924 von John Theodor Essberger gegründet. Heute besteht der Konzern aus den Deutschen Afrika-Linien – DAL sowie aus der Tankerreederei John T. Essberger, für die erst vor wenigen Tagen Neubauten bestellt worden waren. Aus dem Bulk-Segment ist man mittlerweile ausgestiegen.  Dafür wurde die Flotte durch einen Secondhand-Kauf eines 6.600-TEU-Schiffs der Reederei Döhle erweitert.

Auch der Feeder-Carrier UAFL war im Zuge der Umstrukturierung abgestoßen worden. Nach der Gründung eines Joint Ventures mit Stolt-Nielsen und der Trennung vom Bulker-Geschäft war die Transaktion ein weiterer Schritt zur Neuaufstellung der Essberger-Gruppe. Operativ sollte es aber offenbar weiter eine Zusammenarbeit mit UAFL geben. Die beiden für UAFL fahrenden Charterschiffe »Ubena« und »Ulanga« waren nicht Teil des Verkaufs, sie blieben Teil der DAL/JTE Gruppe. »Die bestehenden Charterverträge werden eingehalten«, so ein Statement im Januar diesen Jahres.