Großbritannien soll nach dem Willen von Premierminister Boris Johnson ein neues nationales, ziviles Flaggschiff bekommen – für Handelsverhandlungen und Diplomatie.[ds_preview]
Der Regierungschef kündigte jetzt an, britische Unternehmen sollen durch das Schiff »eine neue globale Plattform zur Förderung ihrer Produkte erhalten«. Der britische Handel soll angekurbelt und Investitionen in die Wirtschaft gefördert werden, so Johnson in einem Statement.
Allzu viele Details zu dem geplanten Schiff sind bislang nicht bekannt. Es sei das erste seiner Art, das von Großbritannien gebaut und in Betrieb genommen wird. Eine typische sechsmonatige Reiseroute könnte das Anlegen in einem Hafen in einem Land beinhalten, in dem ein Besuch des britischen Premierministers stattfindet, »um parallele Gespräche zwischen britischen und lokalen Unternehmen zu ermöglichen und den Veranstaltungsort für einen internationalen Ministergipfel oder wichtige Handelsverhandlungen zwischen Großbritannien und einer anderen Regierung zu bieten«.
Baustart in 2022
Auch der Name ist noch nicht bekannt – ebenso wenig wie die Bauwerft. Das letzte zivile Großprojekt war mit dem Forschungsschiff »Sir David Attenborough« auf der Werft Cammell Laird entstanden. Beim neuen Projekt bezieht sich der Premierminister auf die Yacht »Brittania« als Vorgängerin, die 1997 außer Dienst gestellt wurde. Die Rolle des Neubaus werde sich jedoch von der aller bisherigen nationalen Flaggschiffe unterscheiden: »Es wird den neuen Status Großbritanniens als unabhängige Handelsnation widerspiegeln und uns dabei helfen, die Chancen zu nutzen, die dieser Status bietet«, heißt es, als »greifbare Manifestation des britischen Erfindungsreichtums und der Schiffbaukompetenz.«
Die Regierung will das Schiff in Großbritannien bauen lassen, dies »wird Arbeitsplätze schaffen, zu einer Renaissance der britischen Schiffbauindustrie beitragen und das Beste der britischen Ingenieurskunst in der Welt präsentieren.«
Jonson selbst sagte: »Dieses neue nationale Flaggschiff wird das erste Schiff seiner Art in der Welt sein und den aufstrebenden Status des Vereinigten Königreichs als große, unabhängige maritime Handelsnation widerspiegeln.« Jeder Aspekt des Schiffes, von seiner Bauweise bis hin zu den Unternehmen, die es an Bord präsentiert, werde »das Beste Großbritanniens repräsentieren und fördern«.
Einsatz über 30 Jahre geplant
London erwartet, dass das Flaggschiff nicht nur den Handel fördert, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Erreichung der außen- und sicherheitspolitischen Ziele Großbritanniens spielen wird, unter anderem durch die Ausrichtung von Gipfeltreffen und anderen diplomatischen Gesprächen.
Mit dem Bau soll bereits im nächsten Jahr begonnen werden, und das Schiff soll innerhalb der nächsten vier Jahre in Dienst gestellt werden. Das Ausschreibungsverfahren für die Konstruktion und den Bau des Schiffes soll in Kürze beginnen. Das Schiff wird von der Royal Navy bemannt und soll etwa 30 Jahre lang im Einsatz sein. Die Kosten werden nach Abschluss eines wettbewerbsorientierten Ausschreibungsverfahrens bestätigt.
