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Die deutschen Stahlunternehmen Thyssenkrupp Steel und HKM wollen gemeinsam mit dem größten europäischen Seehafen Rotterdam den Aufbau internationaler Lieferketten für Wasserstoff untersuchen.

[ds_preview]»Im Zuge ihrer Transformationspfade zur klimaneutralen Stahlerzeugung«, heißt es in einer heutigen Ankündigung, würden Thyssenkrupp und HKM große und steigende Mengen an Wasserstoff benötigen, um Stahl ohne Kohle zu produzieren. Beide Unternehmen importieren seit Jahrzehnten Kohle, Eisenerz und andere Rohstoffe über ein eigenes Terminal in Rotterdam und transportieren sie per Binnenschiff sowie per Bahn zu ihren Hochöfen in Duisburg.

H2 Wasserstoff Duisburg
© Port of Rotterdam

Gemeinsam will man nun Möglichkeiten des Wasserstoffimports über Rotterdam sowie einen möglichen Pipeline-Korridor zwischen Rotterdam und den Stahlstandorten von thyssenkrupp Steel und HKM in Duisburg untersuchen. »Die Partnerschaft kann als Rahmen für weitere Initiativen dienen und zielt darauf ab, bestehende Initiativen und Projekte, an denen die Partner beteiligt sind, zu unterstützen«, heißt es weiter.

Der Rotterdamer Hafen untersucht nach eigenen Angaben bereits den Import von Wasserstoff aus einer Vielzahl von Ländern und Regionen der Welt. Grüner Wasserstoff wird als eine nachhaltige Alternative zu Kohle, Öl und Erdgas angesehen. »Ein umfangreicher Import von Wasserstoff ist notwendig, wenn Europa und Deutschland den CO2-Ausstoß reduzieren und bis 2050 klimaneutral werden wollen, ohne dabei sein starkes industrielles Rückgrat zu verlieren«, so eine Begründung der Initiative.

Hoffnung auf Signalwirkung

In Rotterdam wird zudem ein CO2-Transport- und Speichersystem, Porthos, aufgebaut, das auch als Speicher für die Produktion von blauem Wasserstoff durch das Projekt »H2morrow steel«, an dem auch thyssenkrupp Steel als Partner beteiligt ist, in Betracht gezogen wird.

Man sei sich einig, teilten die drei Partner nun mit, dass zur Unterstützung der Energiewende eine neue, grenzüberschreitende Infrastruktur benötigt wird, vor allem eine zusätzliche Pipelinestruktur wird als »notwendig« beschrieben. Die Kooperation zwischen Rotterdam als Europas größtem Hafen und Duisburg als Europas größtem Stahlstandort könne eine Signalwirkung für den Aufbau von Lieferketten für die Energiewende haben und einen wichtigen nachhaltigen europäischen Industrie- und Logistikcluster bilden.