Print Friendly, PDF & Email

Die Panamaxe und Handy-Bulker konnten sich dank hohen Getreidevolumina im Atlantik diese Woche recht gut am Spotmarkt behaupten.[ds_preview]

Das Vertrauen in den Capesize-Markt hat wegen der drohenden Intervention der chinesischen Behörden am Stahl- und Eisenerzmarkt schwer gelitten. Sowohl am Spotmarkt als auch auch Frachtenterminmarkt purzelten die Raten der Großbulker diese Woche weiter und rissen den Baltic Dry Index um 216 auf 2.472 Punkte nach unten.

Die Durchschnittsrate der 180.000-Tonner sank bis gestern auf Wochensicht um 21% auf 22.100 $/Tag. Nachdem sich die Befrachtungsaktivität deutlich abgeschwächt hat, gebe es jetzt zu viele Spot-Schiffe für das begrenzte Angebot an Ladung, notiert der norwegische Makler Fearnleys.

Hingegen konnten sich die Panamaxe laut Baltic Index um 6% auf 26.068 $/Tag verbessern und das Ertragsniveau der Capes somit deutlich überflügeln. Vor allem im Atlantik kamen festere Abschlüsse als in der Vorwoche ans Tageslicht. So werden Transatlantik-Trips inzwischen mit fast 23.000 $/Tag bewertet, während sich Ausreisen von Europa nach Fernost auf rund 36.000 $/Tag verteuerten.

Gespaltene Entwicklung

Bei den Supramaxen und Handysize-Frachtern war die Marktentwicklung noch stärker gespalten: Im Atlantik ging es, getrieben durch hohe Getreide-Ladungsmangen, mit den Raten um 1.000 bis 2.000 $/Tag aufwärts, im Pazifik allerdings genauso kräftig abwärts. Unterm Strich verschlechtern sich die Supramaxe laut Index um 3% auf 26.852 $/Tag, während die Handies (Index-Typschiff 38.000 tdw) unverändert bei gut 24.000 $/Tag lagen. Getreideverschiffungen vom US Golf ins Mittelmeer wie mit der 2015 gebauten »Centurious« (33.367 tdw) wurden zu fast 20.000 $/Tag geschlossen, Trips von der Ostküste Südamerikas nach Europa sogar zu sehr hohen $20.000. Trotz der leichten Korrektur im Pazifik erzielen Handies dort immer noch Spitzenraten wie der Abschluss der »Ocean Honesty« (38.276 tdw, Bj. 2013) zu 30.000 $/Tag für eine Reise mit Stahl ex Japan Richtung Mittelmeer zeigte.

Plus am Shortsea-Markt

Am europäischen Shortsea-Markt konnten die Reeder die Frachtraten nach einer Seitwärtsbewegung in den vergangenen Wochen noch einmal hochtreiben. Der Branchendienst BMTI verzeichnete vor allem im Schwarzen Meer und im Mittelmeer höhere Frachtabschlüsse und hob seinen European Short Sea Index um 2,4% an.

Minus für Tanker

Für die Rohöltanker rutschten die Spot-Erträge erneut ab. Neben der schleppenden Aktivität und dem hohen Tonnageangebot sorgen auch steigenden Kraftstoffpreise für erhöhten Druck auf die Erträge in der Reisebefrachtung. Zur Wochenmitte tendierten die Durchschnittseinnahmen der VLCC auf Wochensicht um 15% nach unten – Richtung 6.500 $/Tag. Für die Suezmaxe und die Aframaxe ging es ebenfalls um 15% bzw. 18% auf nur noch 3.800 und 6.500 $/Tag runter. Damit reichten die Einnahmen bei weitem nicht aus, die Betriebskosten zu decken. (mph)