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Die bremischen Häfen sind verhältnismäßig gut in das Jahr gestartet, für das erste Quartal wurden jetzt positive Zahlen gemeldet. Derzeit profitiert Bremerhaven von Problemen in Hamburg.[ds_preview]

Die Hafengesellschaft bremenports und die Häfensenatorin Claudia Schilling teilten jetzt mit, dass von Januar bis März 17,482 Mio. t über die Kaikanten der Häfen in Bremen und Bremerhaven gingen. Das entspricht einem Wachstum von 3,1% im Vergleich zum Vorjahr – »trotz der andauernden Coronakrise«, so das durchaus zufriedene Fazit. »2020 war wegen der Pandemie ein außergewöhnliches Jahr für unsere Häfen. Deshalb sind Vergleiche zu den Vorjahren nur begrenzt möglich«, so Schilling. »Dennoch geben die Statistiken ein deutliches Bild, welche Bedeutung die bremischen Häfen für die Industrienation Deutschland haben.«

Beim Containerumschlag hat der Handel mit China in 2020 zum ersten Mal die USA überholt. Im März wurden 477.000 TEU umgeschlagen, im ersten Quartal waren es damit insgesamt 1,34 Mio. TEU – ein deutliches Plus von 11,9%.

Zum Vergleich: In Deutschlands größtem Seehafen Hamburg waren es im ersten Quartal 2,2 Mio. TEU, also immer noch deutlich mehr. Allerdings fiel das Wachstum mit 1,8% auch deutlich geringer aus. An der Elbe kämpft man zudem aktuell mit weiteren Problemen, von denen Bremerhaven zumindest vorübergehend profitieren dürfte.

So entschieden die großen Linienreedereien Maersk und CMA CGM – beides wichtige Kunden in Hamburg – kürzlich, dass sie einige Anläufe an der Elbe streichen. Als Grund werden in Kundenschreiben Schwierigkeiten und Wartezeiten bei der Abfertigung ihrer Schiffe angegeben. Es sei zunehmend schwierig, die eigenen Fahrpläne einzuhalten. Einige Schiffe werden daher nach Bremerhaven umgeleitet. Ob weitere solcher Verlegungen geplant sind, ist bislang nicht bekannt.

Für den Hamburger Hafen ist die Maßnahme der Linienreederei die zweite negative Nachricht innerhalb weniger Tage: Kürzlich hatte die in Hamburg ansässige Linienreederei Hapag-Lloyd angekündigt, ihre 23.500-TEU-Neubauten, die in zwei Jahren abgeliefert werden sollen, nicht die Elbe hinauf zu schicken, sondern am JadeWeserPort in Wilhelmshaven abfertigen zu lassen.