Fassmer, AWI, Uthörn
© Fassmer
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Auf der Fassmer Werft wird das neue Forschungsschiff »Uthörn« für das Alfred-Wegener-Institut auf Kiel gelegt. Es soll mit Methanol CO2-frei über Nord- und Ostsee fahren.

Die neue »Uthörn« ist [ds_preview]die Nachfolgerin des gleichnamigen Forschungskutters, der seit 1982 in Diensten des AWI steht. Als erstes deutsches Seeschiff erhält der 35 m lange Neubau, der bei Fassmer in Berne gebaut wird, einen besonders emissionsarmen Methanol-Antrieb. Im Oktober 2022 soll der Neubau an das AWI übergeben werden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das neue Küstenforschungsschiff mit 14,45 Mio. €. Es kann künftig mit fünf Personen Besatzung und vier Forschern an Bord bis zu fünf Tage auf See bleiben und dabei 1.200 sm zurücklegen. Auf Tagesfahrten bietet die Uthörn bis zu 25 Studenten und Wissenschaftlern Platz.

Der neue Forschungskutter verfügt neben einem großen Arbeitsdeck mit Trocken- und Nasslabor über zwei Kranausleger für Schleppnetze und Wasserschöpfer, ein Multi-Frequenz-Fischerei-Echolot zum Aufspüren und Identifizieren von Fischschwärmen sowie über einen Anti-Roll-Tank, der das Schiff bei Seegang stabilisiert.

Eine Herausforderung beim Methanol-Antrieb ist die im Vergleich zum Diesel nur halb so hohe Energiedichte. Die neue »Uthörn« bekommt deshalb deutlich größere Treibstofftanks, damit sie genügend Methanol für eine große Reichweite bunkern kann. Zum Einsatz kommen modifizierte Diesel-Motoren mit insgesamt 600 kW, die den Strom für zwei elektrische Fahrmotoren liefern. Diese Methanol-Motoren werden derzeit von der Firma ScandiNAOS speziell für dieses Projekt entwickelt.