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Der Bund hat das teure und wachsende Schlickproblem in der unteren Elbe zur Chefsache erklärt. Eine Verklappung vor Scharhörn soll es nicht geben.

Gemeinsam mit den [ds_preview]Anrainer-Ländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen will will das Bundesverkehrsministerium ein grundlegend neues Konzept zur Schlickentsorgung entwickeln. Grundlage ist das geänderte Bundeswasserstraßengesetz. Mit der jüngsten Novelle werden die Zuständigkeiten Berlins gegenüber den Ländern deutlich erweitert.

In und um den Hamburger Hafen wird mit Millionen-Aufwand immer wieder Schlick ausgebaggert und in der Nordsee verklappt. Das Problem: Der Tidestrom bringt die Sedimente immer wieder zurück in Richtung Hamburg. Dazu kommt, dass die Oberelbe nach trockenen Jahren weniger Wasser führt. Ferlemann sieht es als eine Aufgabe des Bundes an, »an der Unterelbe für geordnetere Verhältnisse zu sorgen.«

Derzeit wird der Schlicks größtenteils hinter der Hamburger Landesgrenze bei Neßsand in der Elbe verklappt – und binnen weniger Wochen wieder zurückgespült. Diese »Kreislaufbaggerei« sei für Bund und Länder eine teure und wenig wenig sinnvolle Angelegenheit, sagt Ferlemann.

Schlick aus der wenig schadstoffbelasteten Unterelbe könnte künftig an Land zwischengelagert, zu Klei verarbeitet und im Deichbau eingesetzt werden. Für stärker belastete Sedimente aus dem Hamburger Hafen soll eine Alternative zu der vertraglich mit Schleswig-Holstein vereinbarten Verklappung an der Tonne E3 südlich von Helgoland gefunden werden, küstenfern in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ).

Der Idee aus Hamburg, eine Deponie vor der Insel Scharhörn einzurichten, erteilte Ferlemann eine Absage: »Das Wattenmeer ist eines der wertvollsten Naturgebiete, die wir auf der Welt haben und da gilt es, jeglichen Schutz für dieses wertvolle Naturreservat zu haben«, sagte Ferlemann. Diese Position wird auch von Niedersachsen geteilt.

Details für die Behebung des Schlickproblems will der Bund nun zusammen mit Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein im sogenannten Forum Tideelbe klären.