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Das Frachtsegler-Projekt »Neoline« bleibt wohl auch in der Schiffbauphase in französischer Hand.[ds_preview]

Wie das Reedereiprojekt jetzt mitteilte, wurde nach einer internationalen Ausschreibung eine Absichtserklärung zum Bau des 136 langen Schiffes mit dem Konsortium Neopolia unterzeichnet.

Neopolia ist ein Industrie-Netzwerk von 240 Unternehmen, die vor allem in der Region Pays de la Loire angesiedelt sind und seit einigen Jahren gemeinsam versuchen, Aufträge einzuholen. Sie sind in verschiedenen Branchen tätig, unter anderem im Schiffbau, in dem auf die Mitglieder beispielsweise »die Hälfte der Unteraufträge der Werft Chantiers de l’Atlantique« entfallen. Als Referenzen werden die Schiffe »Loire Princesse«, »Elbe Princess I« und »Elbe Princess II« aufgeführt.

»Das Angebot von Neopolia Mobility hat sich bei unserer Ausschreibung als dasjenige herauskristallisiert, das am besten in der Lage war, unsere technischen Anforderungen, unsere Budget- und Zeitvorgaben sowie unseren Wunsch, an der Entwicklung unserer Region teilzunehmen, in Einklang zu bringen.«

Jean Zanuttini, Präsident von Neoline Développement

Nun soll der Neoline-Frachtsegler hinzukommen. Neoline plant eine 90%ige Reduzierung der CO2-Emissionen beim Transport auf transatlantischen Linien im Vergleich zu einem herkömmlichen Schiff derselben Größe. Das Schiffskonzept sieht Windenergie als Hauptantrieb für die 136 m langen und mit 4200 m² Segeln ausgestatteten Frachtschiffe vor. Die Pilotlinie, die von Saint Nazaire – Montoir de Bretagne abfährt, wird die Häfen Saint Pierre und Miquelon, Halifax und Baltimore mit zunächst einem und dann zwei Schiffen in Rotation bedienen und soll eine Abfahrt alle zwei Wochen zu gewährleisten.

Was nun noch fehlt ist die finale Finanzierung. Das Projekt befinde sich »in der Phase des finanziellen Abschlusses«, teilte Neoline jetzt mit. Man gibt sich aber zuversichtlich. Das Ziel ist, noch in diesem Sommer mit dem Bau zu beginnen, die Indienststellung ist für die erste Jahreshälfte 2024 geplant. Bei der Finanzierung ist die Sogestran-Gruppe ein wichtiger Akteur, der bereits seit dem vergangenen Jahr Partner im Projekt ist.

Zehn internationale Werften hatten sich um das Projekt beworben, heißt es. Bei der Entscheidung habe man »die starke Mobilisierung der Werft im Loiretal sowie die aktive Beteiligung der Region Pays de la Loire und regionaler und nationaler Institutionen« berücksichtigt. Die Region Pays de la Loire hatte erst kürzlich ein Darlehen in Höhe von 1,3 Mio. € gewährt.

In den nächsten Wochen steht der Abschluss einer Finanzierung durch Banken an, »was im Rahmen eines innovativen Projekts eine Herausforderung« bleibe. Auf positive Effekte hofft man sich durch die mittlerweile zahlreichen Zusagen von Industriekunden, die für ihre Transporte auf Neoline setzen wollen.