Der Motorenbauer MAN Energy Solutions baut sein Engagement im Wasserstoff-Segment mit der Übernahme fast aller Anteile am Elektrolyseurhersteller H-Tec Systems aus.[ds_preview]
Der Anteil wächst somit auf knapp 99%, die Übernahme der im Streubesitz befindlichen verbleibenden Anteile sei vereinbart, teilte MAN Energy Solutions heute mit.
Bereits 2019 hatte MAN eine 40-prozentige Beteiligung erworben. Jetzt kommen die Anteile vom bisherigen Mehrheitseigentümer GP Joule hinzu, die schon im vergangenen Jahr vereinbart worden war, aber noch von den Kartellbehörden genehmigt werden musste.
GP Joule aus Schleswig-Holstein seinerseits hatte 2010 die H-TEC Systems übernommen. Mit der Akquisition vervollständige man sein Angebot entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette und richte sein Geschäft weiter auf Lösungsangebote für die Dekarbonisierung aus, heißt es seitens MAN. »Begonnen bei seiner Gewinnung, über den Transport bis hin zur Nutzung von klimaneutraler Energie bieten Lösungen für den Einsatz von grünem Wasserstoff und sind damit in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte überzeugend positioniert«, sagte Vorstandsvorsitzender Uwe Lauber.
»Gemeinsam mit dem Management-Team« von H-Tec will der Motorenbauer die großindustrielle Skalierung der Elektrolyse vorantreiben. »H-Tec Systems bietet heute Elektrolyseure im Megawatt-Bereich an«, so Lauber weiter, »das Ziel ist nun, das Unternehmen für eine serielle Fertigung zu ertüchtigen. Denn grüner Wasserstoff wird perspektivisch ein Massenmarkt.«
Power-to-X
H-Tec Systems war 1997 gegründet worden und hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in Forschung und Entwicklung in der Wasserstofftechnologie. An Standorten in Bayern und Schleswig-Holstein werden Stacks und Elektrolyseure der Megawatt-Klasse produziert, basierend auf dem Protonen-Austausch-Membran-Verfahren (PEM), zur Deckung einer industriellen Wasserstoffnachfrage sowie zum Einsatz bei Stromveredlern. Mit den Elektrolyseuren ist effektive Sektorenkopplung den Angaben zufolge bereits heute möglich.
MAN Energy Solutions sieht sich ebenfalls als »ein Vorreiter der Power-to-X-Technologie«, mit deren Hilfe grüner Wasserstoff in klimaneutrale Kraftstoffe umgewandelt werden kann. 2013 hat das Unternehmen den Methanisierungsreaktor für die erste und mit 6 MW lange Zeit größte Power-to-Gas-Anlage Europas für die Audi AG in Werlte in Betrieb genommen. Mittlerweile werden schlüsselfertige Anlagen mit einer Kapazität von 50 MW und mehr angeboten.
