Mehr Beratungsbedarf bei Seeleuten zu sexueller Orientierung

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Ihre sexuelle Orientierung wird für Seeleute offenbar immer mehr zu einem Thema, zu dem sie psychologische Beratung in Anspruch nehmen. Dabei geht es auch um Diskriminierung und Belästigung.[ds_preview]

Der Dienstleister Mental Health Support Solutions (MHSS) beobachtet einen verstärkten Beratungsbedarf bei Seeleuten. Das liegt unter anderem an den Folgen der Corona-Pandemie. Allerdings nehmen auch psychologische Gespräche zur sexuellen Orientierung zu, wie Charles Watkins, Psychologe und Geschäftsführer von MHSS heute veröffentlichte.

Besatzungsmitglieder, die mit ihrer sexuellen Identität zu kämpfen haben, würden mittlerwele offener über das Thema und die Herausforderungen, denen sie sich in der Schifffahrtsbranche gegenübersehen. MHSS – der Dienstleister bietet 24/7-Beratung zur psychischen Gesundheit im gesamten Schifffahrtssektor an – erhält mehr Anrufe von Menschen, die bereit sind, über ihre Sexualität zu sprechen.

»Wir hatten mehrere Anrufe von Menschen, die über ihre Kämpfe mit Identität und Liebe sprachen«, sagte Watkins. Wie in der übrigen Gesellschaft gibt es zum Teil große Probleme: »Wir haben Seeleuten bei Diskriminierung, Sexismus, Belästigung und Demütigung helfen können.«

Der MHSS-Chef fügte hinzu, dass es für eine LGBT+-Person, die also lesbisch, schwul, bisexuell oder transsexuell ist, großen Mut erfordere, ihre Sexualität mit Kollegen zu teilen, vor allem, wenn sie sich über mögliche Feindseligkeit oder Spott Sorgen mache.

Anlass der Veröffentlichung ist der »Pride Month«, der jedes Jahr im Juni stattfindet, um die globale LGBT+ Gemeinschaft zu feiern. Die Menschen werden ermutigt, tolerant zu sein und Homophobie herauszufordern und weiterhin für die Gleichberechtigung aller zu kämpfen. »Wir an der MHSS glauben fest daran, dass es wichtiger denn je ist, die Schönheit und Individualität unterrepräsentierter Gruppen hervorzuheben«, so Watkins. »Wir fühlen uns dazu berufen, den Mut in den Menschen zu wecken, so zu sein, wie sie sind.« Gleichberechtigung gehe weit über die Verabschiedung von Gesetzen und die Einhaltung von Menschenrechten hinaus. Schweigen habe die Menschen in der Vergangenheit nicht geschützt.