CEO Tone Lunde Bakker (© Eksfin)
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Die norwegische Regierung hat eine neue Exportfinanzierungsagentur aufgesetzt. »Eksin« bündelt die Kompetenzen bislang bestehender Institute und hat heute ihren Betrieb aufgenommen.[ds_preview]

Die in Oslo ansässige Export Finance Norway (Eksfin.no), hervorgegangen aus der Fusion der ehemaligen Regierungsagenturen GIEK und Export Credit Norway, sei nun voll funktionsfähig, teilte die Regierung heute mit.

Die Fusion der beiden Vorgängeragenturen ist Teil einer größeren Umgestaltung des Regierungsapparats rund um Exportförderung und Exportkreditfinanzierung durch das Ministerium für Handel, Industrie und Fischerei. Sie sollen die Qualität und Effizienz der Dienstleistungen erhöhen und das System für die Endnutzer übersichtlicher machen.

»Wir wollen die offizielle Exportfinanzierung leichter zugänglich, effizienter und verständlicher machen. Von der Zusammenlegung werden neue und bestehende Nutzer bei ihren Internationalisierungsbemühungen profitieren. Das ist wichtig, da die Aktivitäten nach der Pandemie zunehmen«, sagte Handelsministerin Iselin Nybø.

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»Entscheidend ist, dass die Zusammenlegung der Verwaltung von Krediten und Garantien bedeutet, dass Kunden, Banken und Finanzinstitute mit nur einer staatlichen Organisation zusammenarbeiten werden, anstatt mit zwei«, sagte die neue Vorstandsvorsitzende Lunde Bakker. Der Abstimmungsbedarf zwischen dem Staat als Kreditgeber und als Garantiegeber in derselben Transaktion entfalle ebenfalls.

Fokus auf Schlüsselsektoren

Im Jahr 2020 haben die Vorgänger von Eksfin Risikokapazitäten in Höhe von 15 Mrd. NOK (1,5 Mrd. €) durch staatliche Garantien und 18 Kredittransaktionen im Gesamtwert von 3 Mrd. NOK vergeben. Eksfin soll sich weiterhin auf internationale Schlüsselmärkte konzentrieren, darunter Energie (Wasserkraft, Offshore-Windkraft, Batterie- und Solartechnologien sowie Offshore-Öl und -Gas), Maritim (Werften einschließlich Zulieferer), Aquakultur und Fischerei-Technologie, Finanzen und die Festlandindustrie wie energieintensive Industrien einschließlich Verteidigung und High-End-Fertigung. »Da Norwegen seine Abhängigkeit von Öl und Gas reduziert, ist die Entwicklung umweltfreundlicherer Industrien und neuer Technologien eine wichtige Exportpriorität«, sagte Bakker.

»Ein besonderes Wachstumspotenzial« haben die Norweger bei erneuerbaren Energien wie Offshore-Windkraft und innovativen Wasserstoff- und Batterietechnologien identifiziert. Viele der jüngsten Kredite von Eksfin sind für grüne Projekte wie Hybrid-Elektroschiffe, den Umbau von Offshore-Schiffen und die Lieferung und Dienstleistungen für große Offshore-Windprojekte auf der ganzen Welt.

»Wir haben tiefe Taschen«

Die ehemalige Geschäftsführerin der Swedbank Norge hat sich zum Ziel gesetzt, die norwegischen Exporte anzukurbeln und zur Neupositionierung der norwegischen Wirtschaft beizutragen. »Mit der Unterstützung des Staates haben wir tiefe Taschen und ein ausgezeichnetes Portfolio an Finanzinstrumenten zu wettbewerbsfähigen Konditionen«, so Bakker.