Foto: APMT
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Hohe Frachtraten und ausgelastete Schiffe täuschen darüber hinweg, dass die Nachfrage im Containerverkehr schwächelt. Das legen neue Daten von SeaIntelligence nahe.

Die aktuelle [ds_preview]Container Trade-Statistik für Mai weist demnach aus, dass die globale Nachfragewachstum ins Stocken geraten ist. Im Vergleich zu 2020 sei der Gütertransport zwar um 14% gewachsen, doch habe es Im Mai des Vorjahres eine tiefe Corona-Delle gegeben. Verglichen mit Mai 2019 sei die Nachfrage demnach nur um 1% gewachsen.

Daraus leiten die Analysten eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von nur 0,5% ab, was eine deutliche abschwächung im Vergleich zum Zeitraum von Januar bis April bedeute, wo es seit 2019 etwa rund 3% waren.

Mehr Nachfrage generiert derzeit einzige Nordamerika als Importregion. Dort sind die Volumina um 19%, was zu einer jährlichen Wachstumsrate von 9% in den letzten zwei Jahren führt. In Europa dagegen sinkt die Nachfrage sogar leicht. Am stärksten betroffen ist hier die Einfuhr aus der Region Indischer Subkontinent/Naher Osten, wo es mittlerweile sogar einen Rückgang von fast 8% gibt.

Die neuen Daten bestätigen den bereits in den letzten Monaten beobachteten Trend: Die anhaltend starken Containermärkte mit hohen Frachtraten sind nicht auf einen Nachfrage-Boom zurückzuführen, sondern sind mit derzeit fehlenden Kapazitäten in der Schifffahrt und den Engpässen in den Häfen zu erklären. Es handle sich also um ein Logistik-Problem, dass nicht mit einem Ausbau der globalen Flotte zu lösen sei.