Zwei Autotransporter fahren schon mit LNG, künftig kommen vier moderne Neubauten hinzu. Volkswagen chartert die Einheiten langfristig von Wallenius und SFL.
[ds_preview]Volkswagen hat sich einen Umstieg auf emissionsarme Logistik auf die Fahnen geschrieben. Die Verwendung von LNG, also von Gas-betriebenen Schiffe, gehört dazu. Dafür sind nach Angaben des Automobilherstellers exklusive Langzeitverträge mit zwei Reedereien unterzeichnet worden, um bis Ende 2023 vier ältere, konventionell betriebene Schiffe zu ersetzen. Damit soll der CO2-Ausstoß der Flotte um bis zu 25% (tank-to-wake) reduziert werden.
Zwei der Neubauten mit jeweils 7.000 CEU (Car Equivalent Units) wurden gerade erst von Wallenius in China bestellt. Die anderen beiden von Volkswagen eingecharterten Frachter gleicher Größe wurden bereits im April von SFL, ebenfalls in China, bestellt.
Diese Schiffe sollen auf der nordamerikanischen Route Export-Fahrzeuge von Emden nach Veracruz in Mexiko bringen. Auf dem Rückweg werden Neuwagen geladen, die für Europa bestimmt sind. Sie können den Angaben zufolge 4.400-4.700 Fahrzeugen aus dem Modellmix des Volkswagen-Konzerns transportieren.
Angetrieben werden die Neubauten von 13.300 kW starken Dual-Fuel-Motoren von MAN und können im Eco-Speed-Modus mit einer Geschwindigkeit von 15-16 kn fahren. Die Zweitaktmotoren arbeiten mit Hochdrucktechnologie, durch die praktisch kein Methanschlupf mehr entsteht, was die Schiffe besonders klimafreundlich macht.
Der Einsatz von LNG senkt auch den Ausstoß von Stickoxiden um bis zu 30%, von Rußpartikeln um bis zu 60% und von Schwefeloxiden sogar um bis zu 100%. Die Frachter sind alle mit Landstrom-Anschlüssen versehen und könnten ohne Modifikation später auf nicht-fossilen Kraftstoffe wie Biogas, E-Gas aus regenerativen Quellen und Biodiesel umgestellt werden. Zwei der neuen Schiffe könnten zudem mit Batteriezellen nachgerüstet werden.
»Im Einklang mit dem Bekenntnis zur E-Mobilität und zur klimaneutralen Produktion leistet die von der Logistik eingesetzte LNG-Flotte einen wichtigen Beitrag, um Volkswagen bis 2050 klimaneutral zu stellen«, sagt Simon Motter, Leiter der Volkswagen-Konzernlogistik.
Das Unternehmen folgt dem Prinzip, zunächst auf die Vermeidung von CO2-Emissionen zu setzen und danach die Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren. Unvermeidbare Emissionen sollen durch Klimaschutzmaßnahmen kompensiert werden. Auf den Küstenstrecken betreibt der Konzern bereits zwei Autotransporter mit Biokraftstoff, der aus pflanzlichen Reststoffen wie Altöl aus der Lebensmittelindustrie hergestellt wird.
Pro Jahr organisiert die Konzernlogistik weltweit rund 7.700 Schiffsabfahrten. Neben Kapazitäten auf Hunderten von Linienschiffen fahren elf Autotransporter exklusiv für Volkswagen.
