Nobiskrug
© Nobiskrug Werft
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Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft FSG mit dem Risiko-Investor Lars Windhorst im Rücken als Eigner erwirbt die Yacht-Werft Nobiskrug aus der Insolvenz.

[ds_preview]Der Kauf schließt den Angaben zufolge den Geschäftsbetrieb der Werft mit allen Schiffbauanlagen, Markenrechten und dem geistigen Eigentum des Unternehmens ein. 280 Mitarbeiter werden im Rahmen einer sogenannten »übertragenden Sanierung« übernommen.

Entsprechende Kaufverträge wurden heute unterzeichnet. Über den Preis wurde zwischen den Beteiligten Stillschweigen vereinbart, heißt es. Die Übernahme steht noch unter verschiedenen Vorbehalte, unter anderem stehe noch die Freigabe durch die Kartellfreigabe aus. Das sogenannte Closing ist für August geplant.

Neues Werft-Gebilde nach zwei Insolvenzen

Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) ist ein Unternehmen der Tennor Gruppe des Risiko-Investors Lars Windhorst, der die FSG erst im September aus der Insolvenz übernommen. »Die Übernahme von Nobiskrug ist für uns ein wichtiger strategischer Schritt, durch den wir einen Zugang zum attraktiven Wachstumsmarkt Super-Yachtbau erhalten«, erklärte Windhorst nach der Vertragsunterzeichnung.

Nobiskrug gehörte zuvor zur Privinvest-Gruppe von Iskandar Safa, zusammen mit German Naval Yards und der Lindenau Werft in Kiel. Im April war Insolvenz angemeldet worden. Als Grund  wurden Auftragsstornierungen und Verzögerungen bei Projekten genannt. Damals waren noch 330 Mitarbeiter beschäftigt.

Um Nobiskrug effizient aufzustellen, wird FSG-Geschäftsführer Philipp Maracke beide Werften künftig in Personalunion führen. Maracke war erst im November nach der Übernahme der FSG durch Windhorst von German Naval Yards aus Kiel abgeworben worden. Anschließend waren weitere Management-Positionen mit Experten aus dem Marine- und Yachtbau besetzt worden.

Synergie-Effekte eingeplant

Beide Werften sollen in einer betrieblichen Kooperation geführt werden, heißt: In der Konstruktion, im Einkauf, in der Fertigung, im Finanz- und Rechnungswesen, im Personalbereich und in der IT sollen die Kräfte zwischen beiden Standorten in Rendsburg und Flensburg gebündelt und wettbewerbsfähige Strukturen für alle Schiffbauprojekte und Märkte aufgebaut werden, wie es heißt. Insgesamt werden beide Unternehmen zusammen 645 Mitarbeiter beschäftigen.

Seit der Gründung im Jahr 1872 hat die FSG mehr als 750 Schiffe entworfen und gebaut. Die Nobiskrug baut Superyachten ab 60 m Länge und blickt auf eine 115-jährige Geschichte zurück. Die Werft erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 mit rund 330 Mitarbeitern eine Umsatz von rund 125 Mio. €.