Hafenboot, Brennstoffzelle, Methanol
© Mariko
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Ein Projekt-Konsortium entwickelt und fertigt ein innovatives Hafenboot für Emden, das mit Methanol als Kraftstoff betrieben wird.

[ds_preview]Hafenrundfahrten in Emden sollen zukünftig CO2-neutral sein. Für einen innovativen Neubau als Ersatz für das bisherige Hafenboot »MB Ratsdelft« haben sich die Reederei AG Ems aus Emden als künftiger Betreiber, die Schiffswerft Diedrich aus Oldersum sowie die Mariko GmbH aus Leer in einem Innovationsprojekt zusammengetan.

Der Neubau soll rein elektrisch fahren, mit Brennstoffzellen ausgerüstet werden und ein innovatives Schiffsdesign zur Anpassung der Durchfahrtshöhe unter Brücken aufweisen. Das innovative Hafenbootprojekt steht dabei im Einklang mit dem Masterplan 100% Klimaschutz der Stadt Emden und der damit angestrebten Treibhausgasneutralität bis 2050.

Für den rein elektrischen Antrieb des neuen Hafenbootes ist vorgesehen, dass die Batterien von zusätzlichen Brennstoffzellen als sogenannte Range Extender unterstützt werden, um die Rundfahrten eines Tages bewältigen zu können. Dadurch fallen die Batterien kleiner aus und das Gewicht des Hafenbootes kann geringgehalten werden, was wiederum dem Energieverbrauch zugutekommt.

Als sauberer Kraftstoff für die Brennstoffzellen soll Bio-Methanol eingesetzt werden. Die Erfahrung mit LNG bei den Umbauten der Borkumfähren »MS Ostfriesland« und jetzt »MS Münsterland« erleichterte den Schritt zu Methanol als alternativen Kraftstoff für die AG Ems. »Die guten Erfahrungen mit LNG bekräftigen uns in dem Schritt, nun auch Methanol in der Reederei einzusetzen«, sagt Claus Hirsch, Leiter der nautisch-technischen Inspektion der AG Ems.

Bei der Hafenrundfahrt sind die niedrigen Klappbrücken nahe der Innenstadt ein Engpass, der wesentlichen Einfluss auf das Design des Neubaus hatte. Bei einer Durchfahrtshöhe von 1,5m, einem geforderten minimalen Tiefgang des Bootes für kraftstoffsparendes und effizientes Fahren und gleichzeitig volle Stehhöhe im Hafenboot ist vorgesehen, das Dach des Hafenbootes einfahrbar zu gestalten. Gleichzeitig soll ein Ballastwassersystem eingebaut werden, um den Tiefgang bei Bedarf erhöhen und gleichzeitig die Durchfahrtshöhe reduzieren zu können.

Für die Schiffswerft Diedrich stellt das Projekt einen wichtigen Schritt in den innovativen Schiffbau dar. Insbesondere der Einbau des Antriebssystems mit Brennstoffzellen stellt Neuland für die kleine Werft dar. »Wir freuen uns, diesen Schritt gehen zu können, um die Werft so für die Zukunft gut aufzustellen«, so Geschäftsführer Jens Schädler. Die Werft ist im Rahmen des Projekts mit der Konstruktion und dem Bau des neuen Hafenbootes betraut.