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Der Hafen Rotterdam erholt sich von seinen Corona-bedingten Umschlagrückgängen – das gab der niederländische Hafen anlässlich der Vorstellung der Halbjahresbilanz heute bekannt. [ds_preview]

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 betrug der Umschlag im Rotterdamer Hafen 231,6 Mio. t, ein Wachstum von 5,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz dieses Anstiegs hat sich das Umschlagsvolumen von der letztjährigen Corona-Delle noch nicht vollständig erholt, heißt es heute.

Trockenes Massengut

Der Umschlag von trockenem Massengut belief sich auf 37,7 Mio. t, ein Wachstum von 22,5 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. Insbesondere die Wiederbelebung der deutschen Stahlproduktion führte zu einer erhöhten Nachfrage nach Eisenerz und Schrott (+34,4 %).

Der Umschlag von Agribulk sank um 8,9 %. Im vergangenen Jahr war der Umschlag von Getreide, Ölsaaten und Futtermitteln trotz der Corona-Krise auf hohem Niveau.

Flüssiges Massengut

Innerhalb der größten Umschlagskategorie, dem flüssigen Massengut, war das Wachstum weniger stark als beim trockenen Massengut. Der Gesamtumschlag von flüssigem Massengut stieg um 1,1 % auf 100,9 Mio. t. Leichte Steigerungen gab es beim Umschlag von Mineralölprodukten (+3,7 %) und Rohöl (+0,4 %). LNG hingegen verzeichnete einen leichten Rückgang (-4,7 %).

Container und Breakbulk

Gemessen in Tonnen stieg der Containerumschlag um 4,4 % und gemessen im Standardformat TEU um 8,7 %. Noch nie wurden in Rotterdam so viele Container in einem Zeitraum von sechs Monaten umgeschlagen, teilt der Hafen mit. Der Unterschied zwischen Tonnen und TEU habe zwei Ursachen. Erstens seien im ersten Quartal mehr Leercontainer umgeschlagen als im gleichen Zeitraum 2020. Die zweite Ursache ist, dass das durchschnittliche Gewicht der vollen Container bereits seit einiger Zeit einen Abwärtstrend zeige.

Der Roll-on-roll-off-Umschlag erholte sich den Angaben zufolge im zweiten Quartal gut, nachdem er kurz nach dem Brexit Anfang 2021 stark zurückgegangen war. Das zweite Quartal sei sogar »etwas besser als 2019«. Die Mengen liegen mit +8,8 % über denen von 2020. Der Umschlag von sonstigem Stückgut nahm um 14,7 % zu, was vor allem auf eine Zunahme von Nichteisenmetallen und Stahl zurückzuführen ist.

Ausblick

Die Wirtschaft zieht an, ebenso der Welthandel, so der Rotterdamer Hafen. Dies seien positive Triebkräfte für eine weitere Erholung des Umschlagvolumens. Gleichzeitig gebe es Herausforderungen und Unsicherheiten, insbesondere hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Pandemie. Insgesamt gehen die Hafenbetreiber davon aus, dass sich das Wachstum des Umschlagvolumens in der zweiten Jahreshälfte 2021 fortsetzen wird.