Port of Ningbo Container Terminal Containerumschlag
Foto: Port of Ningbo
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Die steigende Frachtnachfrage in der Containerschifffahrt im Zuge der Pandemie hat zu einer deutlichen Verbesserung der Aussichten für die globalen Terminalkapazitäten geführt. Marktexperten sind aber skeptisch ob die bisher geplanten Investitionen ausreichen.

Um das prognostizierte Ladungsaufkommen [ds_preview]zu unterstützen, wäre noch größerer Ausbau nötig, heißt es im aktuellen »Global Container Terminal Operators Annual Review and Forecast”, der Schifffahrtsberatung Drewry.

Drewrys jährliche Umfrage unter den weltweit führenden Terminalbetreibern zeigt die Widerstandsfähigkeit des Sektors gegenüber externen Schocks. Die Volumina waren größtenteils rückläufig, die Erträge jedoch weniger, da die Betreiber schnell gehandelt haben, um die Kosten zu kontrollieren. Die Investitionsausgaben wurden 2020 zurückgeschraubt, aber die Aussichten sind deutlich besser.

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Eleanor Hadland, Autorin des Berichts und Drewrys Senior-Analystin für Häfen und Terminals: »Die Stärke der Nachfrageerholung, unterstützt durch die hohe Liquidität auf dem Finanzmarkt, hat es den Betreibern ermöglicht, ihre Investitionspläne vorzuziehen, was zu einem stärkeren Kapazitätsausblick nach der Pandemie geführt hat.«

Die globale Containerhafenkapazität wird nach Drewry-Zahlen voraussichtlich um durchschnittlich 2,5 % pro Jahr auf 1,3 Mrd. TEU im Jahr 2025 ansteigen. Da die weltweite Nachfrage im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 5 % pro Jahr steigen wird, wird sich die durchschnittliche Auslastung von derzeit 67 % auf über 75 % erhöhen. Während eine Auslastung von 75 % auf Hafen- oder Terminalebene nach EInschätzung Drewrys nicht besorgniserregend hoch ist, gebe diese Erwartung einer Verknappung der Hafenkapazitäten auf einem Markt, der aufgrund von Ungleichgewichten in der Lieferkette von Staus geplagt ist, »auf globaler Ebene Anlass zur Sorge«.

Der Großteil der prognostizierten zusätzlichen Kapazität wird den Daten zufolge an bestehenden Terminals bereitgestellt werden, wobei Projekte auf der grünen Wiese für die meisten globalen Betreiber immer noch eine niedrige Priorität haben. Es sind weniger Automatisierungsprojekte auf der grünen Wiese in der Pipeline, aber die Nachrüstung bestehender Terminals nimmt zu. Die führenden Betreiber investieren auch in die Digitalisierung, da sie erkannt haben, dass dies die Geschwindigkeit der Bewegung von Kisten durch ihre Anlagen erhöhen kann. Handelsplattformen wie Trade Lens und GSBN nutzen die Blockchain-Technologie, um die mit der Fracht verbundenen regulatorischen und finanziellen Abläufe zu rationalisieren.

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»Die Verbesserung des Frachtflusses ist der Schlüssel«, sagt Hadland. »Wenn GTOs durch die Einführung von Blockchain-basierter Technologie höhere Volumina bei gleichem Kapitaleinsatz erzielen können, wird dies zu einer verbesserten Investitionsrendite führen.«

Auch der der M&A-Markt habe sich als widerstandsfähig erwiesen, wobei globale Terminalbetreiber (GTOs) und Finanzinvestoren weiterhin aktiv seien, so Drewry. Eine Reihe von Reedereien hat sich nach Beobachtungen des Beratungsunternehmens von Assets getrennt und zieht es vor, Kapazität und Leistungsniveau über langfristige Terminalserviceverträge zu sichern. Der Finanzsektor bleibt ein williger Investor, der von stabilen langfristigen Cashflows angezogen wird, insbesondere wenn der Verkäufer eine Volumengarantie bietet.

Rückblickend auf das Jahr 2020 war die Gruppe der 21 Unternehmen, die von Drewry als GTOs klassifiziert werden, nicht immun gegen die Herausforderungen durch die Pandemie, mit einem kombinierten eigenkapitalbereinigten Volumenrückgang von 0,8 % im Vergleich zu einem globalen Rückgang des Hafenumschlags um 1,2 %. Diese führenden Betreiber wickeln nun über 49 % des globalen Hafenvolumens auf eigenkapitalbereinigter Basis ab, gegenüber 45,6 % im Jahr 2015.

China Merchants Ports rückte nach einem Anstieg des eigenkapitalbereinigten Volumens um 13,4 % auf den zweiten Platz in der Drewry-Rangliste für 2020 vor. Das Volumenwachstum wurde von den Beteiligungen des Unternehmens an anderen Betreibern abgeleitet – Terminal Link, das JV von CMA CGM und China Merchants, erwarb Ende des ersten Quartals 2020 acht Terminals von CMA Terminals, was zusammen mit dem erhöhten Beitrag der Liaoning Port Group und der Ningbo Zhoushan Port Company einen großen Schub brachte. TIL meldete ebenfalls ein starkes Wachstum im Jahr 2020 aufgrund der Portfolioerweiterung und der starken Leistung in einer Reihe von großen Häfen.