Print Friendly, PDF & Email

Am Trockenfrachtmarkt zeigt der Trend weiter leicht nach oben. Deutliche Steigerungen gab es erneut für kleinere Bulker im Atlantik.

Für die Reedereien im Dry-Bulk-Sektor lief es[ds_preview] am Spotmarkt diese Woche wieder ganz ordentlich. Der Baltic Dry Index setzte seinen sanften Anstieg fort – mit einem Plus von 93 auf 3.292 Punkte. Den größten Ratensprung verzeichnete der Capesize-Typ. Die Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Business zog gegenüber der Vorwoche um 10% auf 35.713 $/Tag an und erreicht damit den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Hohe Aktivität herrschte vor allem auf der Eisenerz-Rennstrecke von Westaustralien nach China. Entsprechend machten die Index-Raten im Pazifik einen ordentlichen Satz nach oben, wohingegen der Trend im Atlantik eher seitwärts gerichtet war.

Für die kleineren Bulker mit eigenen Kränen setzte sich die Marktbefestigung ebenfalls fort mit Steigerungen von +2,6% auf knapp 32.400 $/Tag für Supramaxe (58.000 tdw) und +1,4% für Handies (Index-Schiff 38.000 tdw) auf knapp 31.700 $/Tag. Hervorstechend sind vor allem die deutlichen Steigerungen für Supramaxe im US Golf und für Handysize-Frachter in Nordeuropa sowie dem östlichen Mittelmeer. Auch im Indischen Ozean sind die Raten angesichts der knappen Verfügbarkeit weiterhin sehr fest. Zu Beginn der Woche sollen die Eigner der 2011 gebauten »Ocean Success« (56.815 tdw) eine Reise von Pakistan via Westküste Indien nach China zu 41.500 $/Tag abgeschlossen haben.

Nur die Panamax-Bulker tanzen aus der Reihe: Das Ratenniveau gab die dritte Woche in Folge bei mäßiger Aktivität nach. Zeitcharter-Trips sanken im Durchschnitt um 6% erstmals seit längerem unter die 30.000er Marke – auf 29.734 $/Tag. In allen Regionen stand der Markt unter Druck. Mitte der Woche konnte die 2019 gebaute »Seacon Shanghai« (80.811 tdw) noch 49.500 $/Tag für einen Fronthaul-Trip mit Getreide vom französischen Rouen nach China schließen. Das wäre heute kaum mehr zu wiederholen.

Korrektur am Shortsea-Markt?

Im europäischen Shortsea-Geschäft kamen die Raten in Nordeuropa etwas stärker unter Druck, während es im Mittelmeer und im Schwarzen Meer noch weiter aufwärts ging. Der European Short Sea Index (EUSSIX) von BMTI legte dank der festeren Tendenz im Süden noch einmal leicht um 90,4% auf 29.51 Punkte zu. Er liegt damit weiterhin doppelt so hoch wie vor einem Jahr.

In Nord- und Ostsee stünden die Zeichen in den kommenden Wochen hingegen auf eine Korrektur. Mit einem Einbruch sei aus heutiger Sicht aber nicht zu rechnen, so BMTI.

Rohöltanker bestenfalls auf Betriebskostenniveau

In der Rohöltankschifffahrt krebsten die Spoteinnahmen der Schiffe auch diese Woche bestenfalls auf Betriebskostenniveau herum, größtenteils aber deutlich darunter. Bei den VLCC fehlt es kurz vor der nächsten Förderausweitung der OPEC+ weiter an Ladungsvolumen im Persischen Golf. Die durchschnittlichen Spoterträge sausten erneut um 10% in den Keller – auf nur noch 1.900 $/Tag für ältere Supertanker ohne Scrubber.

Für die Suezmaxe gab es hingegen Ratensteigerungen im Persischen Golf, die maßgeblich dafür sorgten, dass sich das Durchschnittsniveau über alle Routen um 19% auf 6.300 $/Tag verbesserte.

Die Aframaxe verzeichneten einen festeren Trend in Südostasien. Insgesamt kletterte das Ertragsniveau im Spotgeschäft um 10% auf 7.000 $/Tag. (mph)