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Bis ein flexibles Abgabensystem im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) geschaffen wird, sollte die Befahrensabgabe weiterhin um 50 % reduziert bleiben – das schlägt die Initiative Kiel-Canal als Übergangslösung vor. [ds_preview]

Die Initiative hatte beim Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) eine Studie zum volkswirtschaftlichen Nutzen des NOKs in Auftrag gegeben. Diese sieht die Schaffung eines flexiblen Abgabensystems, welches die Entwicklung des Bunkerpreises mit einbezieht, als eine erforderliche und zukunftsfähige Maßnahme. Damit wäre gewährleistet, dass Reedereien den Weg durch den Kanal wählen.

»Wenn Reedereien aus Kostendruck gezwungen sind, den Weg um Skagen zu wählen, verlieren alle Beteiligten, da erstens kein volkswirtschaftlicher Nutzen für die Bundesrepublik entsteht und zweitens die Umwelt durch die längeren Wege um Skagen unnötig belastet werden würde«, sagt Jens B. Knudsen, Vorsitzender der Initiative Kiel-Canal.

Tarifsteigerung auf 100 % wäre ein Schock

Gegenwärtig ist die Befahrensabgabe am NOK bis zum 31.12.2021 ausgesetzt. Um nicht einen erneuten Passageeinbruch im NOK zu riskieren, schlägt Knudsen eine reduzierte Befahrensabgabe ab 1.1.2022 als Übergangslösung vor. »Eine Tarifsteigerung von 0 % auf 100 % würde wie ein Schock für den NOK wirken«, mahnt Knudsen. Das Risiko sei allgegenwärtig, dass damit erhebliche Verkehre im NOK wegbrechen und der durch den NOK generierte volkswirtschaftlichen Nutzen für die Bundesrepublik spürbar reduziert würde. Nach Knudsens Ansicht könne dies nicht im Interesse der Politik, Verwaltung und der maritimen Wirtschaft liegen. »Langfristig sei ein flexibles Abgabensystem, welches auf veränderte Treibstoffkosten für Schiffe reagiert, eine sehr sinnvolle und überfällige Lösung«, stellt der Vorsitzende der Initiative Kiel-Canal fest. Bis dahin regt er eine Übergangslösung mit einer Reduzierung der Befahrensabgabe um 50 % an.