Containerflash, Chartermarkt, Container Flash
Print Friendly, PDF & Email

Der Chartermarkt ist eine Art Sommerruhe verfallen. Es wird über neue Abschlüsse verhandelt, aber nur noch selten mit Ergebnissen.

Es bleibt ein Pokerspiel [ds_preview]zwischen den Linien und den Eignern um die wenigen Schiffen, die verfügbar sind. Zu welchen Kosten, für welche Laufzeiten? Die berühmte Glaskugel hat niemand bei der Hand. Aber dass ein Aufschwung nicht ewig dauert, ist Allgemeinwissen. Viele Trampreeder versuchen daher, möglichst gut und lange zu verchartern … – man kann ja nie wissen. Zudem wird immer weniger öffentlich kommuniziert, um die Wettbewerber nicht aufzuschrecken.

 

Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebenen New ConTex legte im Wochenverlauf mehr als 7% zu und steht jetzt bei 2.518 Punkten. Bislang gebe es keine Anzeichen für eine Marktberuhigung. Vielmehr dürften Markteilnehmer, die  aus den Sommerferien zurückkehren versuchen, sich die benötigte Tonnage für das Restjahr zu sichern.

Laut Maklerberichten kommen zwei ältere Hyundai-Schiffe von 9.400 TEU auf knapp 73.000 $/Tag für drei Jahre, wirksam erst ab Mitte 2022 nach dem Ende der aktuellen Verträge. Das sind nach wie vor durchaus üppige Raten. Im Panamax-Sektor soll ein chinesischer Verlader sogar 150.000 $/Tag für eine kurze Charterzeit berappt haben, um sich eigene Tonnage zu sichern.

 

Die Zahl der gemeldeten Abschlüsse bleibt aktuell mehr als überschaubar. Laufzeiten von drei Jahren sind üblich geworden, wobei die 1.700er Einheiten inzwischen bis zu 30.000 $/Tag und mehr erzielen. So bekommt das MPC-Schiff »AS Sicilia« (Baujahr 2008, 1.794 TEU) bei Feedertech glatte 30,000 $/Tag. Selbst die etwas kleinere »Cape Flores« (Baujahr 2005, 1.200 TEU) hat in Asien für 1 Jahr bei der RIF Line, einem der neuen Akteure am Markt, diese Marke mit 38.000 $/Tag deutlich übertroffen.

Repräsentative Fixtures

Fixtures KW 30-21
© HANSA

Für den globalen FBX-Index von Freightos ging es innerhalb von einer Woche um 32% auf 8.848 $/FEU hoch. Die Raten zwischen Asien und der US-Westküste erreichten wegen der hohen Verbrauchernachfrage 18.346 $/FEU und lagen damit mehr als sechsmal so hoch als noch vor einem Jahr. Zur US-Ostküste verteuerte sich der Transport auf 19.620 $/FEU, zwischen Asien und Nordeuropa liegt der Anstieg seit Ende Juni bei 22% auf 13.706 $/FEU.

Wegen der knappen Kapazitäten haben die Linien zuletzt erhebliche Saison- und Engpass-Aufschläge eingeführt oder angekündigt, die deutlich im mittleren vierstelligen Bereich liegen.

Ein ähnliches Bild zeigt der WCI von Drewry. Er klettert ebenfalls um 4% auf 9.330 $/FEU. Für die Frachtraten von Shanghai nach New York ging es um 13% auf 13.434 $/FEU hoch. Von Rotterdam nach New York sind es derzeit 5.624 $/FEU.

Der SCFI kletterte auf 4.196,24 Punkte und lag damit gut 2% höher als in der Vorwoche. Zwischen Fernost und Europa sind es jetzt 7.395 $/TEU, ins Mittelmeer sind es stabile 6.991 $/TEU.