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Der deutsche Ostsee-Hafen Rostock hat das erste Halbjahr mit einem deutlichen Umschlagplus abgeschlossen. Im Passagierverkehr gab es allerdings wenig überraschend ein Minus.[ds_preview]

In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 15,2 Mio. t Fracht über die Kaikanten, 14,4 Mio. t davon im Überseehafen, etwa 800.000 t laut Hafen- und Seemannsamt in anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie dem Fracht- und Fischereihafen. Die Gütermengen im gesamten Rostocker Hafenrevier verzeichneten damit ein Umschlagplus von 13 % im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr, teilte die Hafengesellschaft mit.

Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa verringerte sich coronabedingt allerdings um knapp 50.000 auf 488.000 Passagiere.

»Die Umschlagzahlen bedeuten sowohl für den Rostocker Überseehafen als auch für Rostock gesamt neue Rekordwerte. Noch nie wurden in den Monaten Januar bis Juni mehr Güter über die Kaikanten gehievt. Das ist angesichts der bekannten Umstände eine herausragende Leistung«, sagte Gernot Tesch, Geschäftsführer von Rostock Port.

Zweistellige Zuwächse

Der Güterumschlag im Überseehafen Rostock stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 um 13% auf 14,4 Mio. t. Die rollende Fracht des Fähr- und RoRo-Verkehrs verzeichnete nach den coronabedingten Einschränkungen in vielen Lieferketten in den ersten sechs Monaten des Vorjahres einen deutlichen Zuwachs von 20 %. Von Januar bis Juni wurden 9,1 Mio. t rollende Ladung über die Kaikanten bewegt. Ihr Anteil am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock betrug im ersten Halbjahr 63 %. Der Umschlag von Massen- und Stückgütern erreichte mit 5,3 Mio. t einen Anteil von 37 %.

Ergebnisse im Detail

  • Auf den drei Fähr- sowie drei RoRo-Verbindungen von und nach Dänemark, Schweden und Finnland wurden 203.000 Lkw (begleitete Einheiten) transportiert – zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umschlag von unbegleiteten Einheiten nahm um 30% auf 83.200 Trailer beziehungsweise sonstige Ladungsträger zu. Im ersten Halbjahr 2021 wurden zudem 14.800 Eisenbahnwaggons über See transportiert (+53 %)
  • Der Umschlag von Papier, Zellulose und sonstigen Forstprodukten ergab ein Ergebnis von 338.000 t (+ 51.000 t).
  • Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im Kombinierten Ladungsverkehr (KV) stieg um 41% auf 63.752 Einheiten. Derzeit verkehren wöchentlich 39 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (18) in Italien, Brünn (3) in der Tschechischen Republik, Bratislava (2) in der Slowakei, Dresden (5, vormals Lovosice), Herne (6), und Halle (1) in Deutschland, Bettembourg (3) in Luxemburg sowie Curtici (1) in Rumänien. Zum Jahreswechsel 2020/21 hatten gleich zwei neue Intermodal-Verbindungen ab Rostock nach Bettembourg und Bratislava den Betrieb aufgenommen. Außerdem hat sich der Hafen Rostock seit dem Start im April 2020 als Hub für Seidenstraßenverkehre etabliert. Der neue Transportweg, auf dem die Container über die Seidenstraße zwischen China und Europa per Bahn und zwischen Kaliningrad und Rostock per Schiff befördert werden, sei »auf Wunsch von Verladern und Operateuren entstanden«, heißt es. Von Rostock erfolgt die Weiterverteilung der Container über das Fähr- und RoRo-Netz nach Nordeuropa sowie über Ganzzüge beziehungsweise das bestehende KV-Netzwerk auf kontinentaleuropäischer Seite.
  • Ein Plus von 30 % gab es beim Umschlag von Flüssiggütern. Bis Ende Juni 2021 wurden 1,63 Mio. t über die Kaikanten gepumpt. Es wurde insbesondere mehr Naphtha, Rohöl und Bunkerware umgeschlagen.
  • Der Umschlag von Schüttgütern lag allerdings mit 3,37 Mio. t etwa 200.000 t unter dem Vorjahresniveau. Den größten Anteil am Schüttgutumschlag hatte erneut Getreide mit 1,9 Mio. t (2020: 2,2 Mio. t).
  • Im Stückgutbereich wurden 310.000 t über die Kaikanten gehoben (+ 6%), vor allem Krananlagen und Rohre