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Die Reederei TT-Line setzt für ihre RoPax-Neubauten auf LNG-Antriebe. Der Auftrag für die Motoren wurde an den finnischen Wärtsilä-Konzern vergeben.[ds_preview]

Wärtsilä gab heute bekannt, dass der Konzern die Motoren und Brenngasversorgungssysteme für zwei neue RoPax-Fähren liefert. Die Schiffe werden auf der Werft Rauma Marine Constructions (RMC) in Finnland für die tasmanische Rederei TT-Line gebaut. Der Auftrag war erst nach einer längeren Hägenpartie, von der auch die Flensburger Werft FSG betroffen war, die den Auftrag ursprünglich bekommen hatte, festgezurrt worden.

Hängepartie

Die Neubauten haben bereits eine etwas längere Geschichte. Ursprünglich waren sie bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) bestellt, aufgrund der dortigen Finanz- und Ablieferungsprobleme aber wieder storniert worden. Die Australier entschieden sich für RMC. Allerdings musste man von einer unterzeichneten Absichtserklärung im vergangenen Sommer aufgrund der Coronavirus-Pandemie zurücktreten. Die Verhandlungen wurden schließlich im März dieses Jahres wieder aufgenommen, initiiert von der tasmanischen Regierung.

TT-Line betreibt derzeit die zwei Fähren »Spirit of Tasmania I« und »Spirit of Tasmania II«, die beide mit Wärtsilä-Motoren auf der Strecke zwischen Melbourne und Devonport in Tasmanien eingesetzt werden. Diese Flotte wird nun durch den Bau von zwei neuen, 212 m langen Schiffen erneuert. Die neuen Fähren werden eine Kapazität von 1.800 Passagieren und etwa 2.500 Lademeter auf zwei Frachtdecks haben. Die Ablieferung des ersten Schiffes ist für Ende 2023 geplant, das zweite soll ein Jahr später folgen.

»Seit 2002, als die jetzigen Schiffe in unsere Flotte aufgenommen wurden, haben die Wärtsilä-Motoren sowohl Leistung als auch Zuverlässigkeit geliefert, unterstützt durch einen starken Service und technischen Support. Mit Blick auf die strengen Emissionsziele der IMO für die Zukunft hat sich TT Line für mit LNG betriebene Fähren entschieden« sagte jetzt Bernard Dwyer, Chief Executive Officer von TT-Line.

Mikko Mannerkorpi, General Manager, Sales, Wärtsilä Marine Power, betonte: »Wir haben  maßgeblich dazu beigetragen, dass sich LNG zu einem rentablen und immer beliebteren Schiffskraftstoff entwickelt hat, und seine Akzeptanz bei den Betreibern weltweit nimmt weiter zu. Dieser Auftrag ist ein deutliches Zeichen für diesen Trend.«

Der Lieferumfang umfasst für jedes Schiff vier 46DF Dual-Fuel-Hauptmotoren, drei 20DF Dual-Fuel-Hilfsmotoren sowie zwei LNGPac-Kraftstoffspeicher-, -versorgungs- und -steuerungssysteme. Die Motoren seien zudem für den Betrieb mit alternativen umweltfreundlichen Kraftstoffen ausgelegt, sobald diese verfügbar sind, heißt es seitens der Finnen.

Neben den Schiffen von TT-Line arbeitet RMC derzeit an Auto- und Passagierfähren für die finnische Reederei Wasaline und die estnische Reederei Tallink sowie an vier Mehrzweck-Korvetten für die finnischen Verteidigungskräfte.

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© Rauma Marine Constructions