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Erstmals seit 12 Jahren sind die Zeitcharterraten wieder voll kostendeckend für Bulker, die zu aktuellen Preisen gekauft werden.[ds_preview]

Darauf haben Reedereien lange warten müssen: Endlich sind die Perioden-Charterraten für Bulk Carrier auf einem Niveau angekommen, bei dem sich Zukäufe von Schiffen wieder rechnen. Will heißen: Die erzielbaren Einkünfte am Frachtenmarkt decken Kapital- und Betriebskosten sowie eine vernünftige Rendite von rund 8%.

Darauf verweist die Reederei Peter Döhle in ihrem monatlichen Maritime-Overview-Report. Es sei das erste Mal seit zwölf Jahren, dass Second-Hand-Preise und Charterraten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.

So sei Anfang dieses Monats die Durchschnittsrate eines Capesize-Frachters (180.000 tdw) für das gesamte Kalenderjahr 2023 am Frachten-Terminmarkt (FFA) zu 18.600 $/Tag gehandelt worden. Damit werde die erforderliche Mindestrate von 18.000 $/Tag für einen fünf Jahre alten Cape, der zu rund 39 Mio. $ zu haben ist, deutlich übertroffen.

Ganz ähnlich stelle sich das Bild in den mittleren und kleineren Bulker-Größenklassen dar. Für einen fünf Jahre alten Kamsarmax/Panamax (82.500 tdw), der Anfang August für 28 Mio. $ zu haben war, sei eine Tagesrate von mindestens 14.600 $/Tag erforderlich. Der Frachten-Terminmarkt bot zu dem Zeitpunkt aber schon eine Zeitcharterrate von 15.000 $/Tag für das Jahr 2023 an. »Die Kontrakte sind heute fair bepreist in Bezug auf die Assetpreise«, konstatiert Döhle.

Viele Investoren hätten die Chance erkannt und stiegen jetzt erneut in die Dry-Bulk-Schifffahrt ein. Dadurch erklärten sich die hohen Transaktionsvolumen im S&P-Geschäft. Im Juli zählte die Hamburger Reederei weltweit über 80 An- und Verkäufe von Bulkern – in etwa genauso viel wie in den drei Vormonaten. In den vergangenen vier Jahren herrschte hingegen eher Sommerflaute im Juli mit durchschnittlich nur 45 Transaktionen im Monat.     (mph)