Die Car-Carrier-Reederei UECC meldet den Stapellauf des zweiten von drei LNG-Batterie-Hybrid-Neubauten auf einer chinesischen Werft.
Der jüngste Neubau eines reinen [ds_preview]Pkw- und Lkw-Transporters (PCTC) lief auf der Jiangnan-Werft etwas mehr als ein Jahr nach dem ersten Stahlschnitt vom Stapel. Werft und Reederei hatten einige personelle und logistische Herausforderungen aufgrund der Covid-19-Pandemie zu meistern, um den Zeitplan einzuhalten.
Der Schiffskörper mit der Nummer H2664 wurde am 16. August in einer feierlichen Zeremonie auf der Werft in Schanghai zu Wasser gelassen und soll zusammen mit dem dritten Schiff in der ersten Jahreshälfte 2022 ausgeliefert werden, während die erste Einheit, die Anfang des Jahres vom Stapel lief, nach ihrer endgültigen Inbetriebnahme im Herbst dieses Jahres abgeliefert werden soll.
UECC hat bereits seit vier Jahren zwei PCTCs mit LNG-Antrieb im kommerziellen Einsatz. »Die Absicht war, diese beiden Schiffe der E-Klasse, ›Auto Eco‹ und ›Auto Energy‹, weiter zu verbessern, indem der Kraftstoffverbrauch durch den Einsatz von Hybridbatterien rationalisiert wird«, erklärt Jan Thore Foss, Leiter der Abteilung Schiffsmanagement und Neubau.
Hybrid-Lösung soll über IMO-Ziele hinausgehen
Das Konstruktionsbüro der Jiangnan Shipyard Group wurde mit der technischen Anpassung der von WE Tech aus Finnland gelieferten Hybridtechnologie für das Neubauprojekt beauftragt. »Es gab eine Reihe technischer Herausforderungen zu bewältigen, wie z. B. die Anpassung des Wellengenerators an einen Dual-Fuel-Motor und die Frage, ob das Bugstrahlruder beim Ein- und Auslaufen in den Hafen mit Batteriestrom betrieben werden kann«, sagt Foss.
Der Wellengenerator ermöglicht es dem Schiff, seine Batterien auf See aufzuladen, so dass das Bugstrahlruder beim Ein- und Auslaufen aus dem Hafen ausschließlich mit Batteriestrom betrieben werden kann, was zu einer Verringerung der Emissionen in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Hafenbehörden beiträgt.
Die Batterieleistung auf den neuen Schiffen soll die Betriebseffizienz verbessern und die Emissionen durch Spitzenlastreduzierung weiter verringern, außerdem kann sie einen Teil der Hotellast bewältigen und Hilfsgeräte antreiben.
Der Einsatz einer Batterie-Hybridlösung soll es der UECC ermöglichen, das IMO-Ziel einer Reduzierung der Kohlenstoffintensität um 40 % gegenüber 2008 bis 2030 zu übertreffen. »Durch den Einsatz von LNG werden die Kohlendioxidemissionen um etwa 25 %, SOx und Partikel um 90 % und NOx um 85 % gesenkt, während die Neubauten auch die NOx-Emissionsgrenzwerte der IMO-Stufe 3 für die Nord- und Ostsee erfüllen werden«, erklärt UECC.
Pandemie macht Probleme
Nach Angaben von Foss liegt das Neubauprogramm trotz erheblichen logistischen Hürden aufgrund von Abriegelungen und Reisebeschränkungen, die zu Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Ausrüstungen bei globalen Lieferanten geführt haben, und trotz der Beeinträchtigung der Arbeitskapazitäten für die Bauarbeiten weiterhin im Zeitplan.
»Die Neubauten wurden 2019 in Auftrag gegeben, kurz bevor die Pandemie ausbrach, so dass wir glücklicherweise bereits über Ausrüstungslieferanten verfügten, aber die größte Herausforderung bestand darin, Servicetechniker nach China zu bekommen«, sagt Foss.
»Wir waren zunächst gezwungen, ein temporäres Bauteam auzustellen, das ausschließlich aus chinesischen Staatsangehörigen bestand, um das Neubauprojekt in Gang zu bringen, da die Flüge ins Land gestrichen wurden. Außerdem mussten wir digitale Hilfsmittel wie Konferenz-Apps einsetzen, um das Projekt aus der Ferne zu überwachen.
Nach der Ablieferung des Neubautrios wird UECC über fünf umweltfreundliche PCTCs in seiner Flotte von 17 Schiffen verfügen.