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Die Nachfrage nach Chartertonnage bleibt hoch. Im Vergleich zu den letzten Wochen nehmen die Marktaktivitäten wieder zu. Mehr Schiffe gibt es nicht, dafür decken sich die Linien aber schon einmal für nächstes Jahr ein.

Die Aktivitäten auf dem Containerchartermarkt[ds_preview] konzentrierten sich weiterhin auf Tonnage unter 4.000 TEU, wo das Angebot besser ist und die Markterwartungen von Reedern und Charterern stärker übereinstimmen. Für die größeren Schiffe ist es  schwieriger zu sein, die in letzter Zeit eingegangenen langfristigen Verpflichtungen zu wiederholen, bei drei Jahren liegt aktuell das Maximum.

Gleichzeitig werden die Zeitcharterraten erheblich angehoben. Laut Marklerberichten haben Eigner von Post-Panamax-Tonnage weiterhin eine ruhige Hand und verlangen höhere Raten als beim letzten Mal, obwohl sie über Tonnage in »prompteren« Positionen verfügen. Ein ähnliches Szenario herrsche im Panamax-Segment, wo die Eigner ebenfalls durch kurzfristige Angebote zu »astronomischen Zeitcharterraten« in Versuchung geführt würden.

Repräsentative Fixtures

Fixtures KW 33-21
© HANSA

Im Segment 2.000 – 3.000 TEU gab es in dieser Woche nicht viel Bewegung, obwohl hier auf dem Gebrauchtschiffsmarkt offenbar einiges los ist. »Für die Segmente unter 2.000 TEU verzeichneten wir ein ordentliches Maß an Aktivität mit mehreren Linienreedereien, die über die verbleibende Soforttonnage verhandelten – auch wenn die tatsächlich abgeschlossenen Verträge in der Regel begrenzt waren«, schreibt ein Makler.

Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene New ConTex um 2% auf 2.864 Punkte. Am stärksten fielen die Zuwächse bei den Klassen 1.700 und 2.500 TEU aus.

»Im Vergleich zu den letzten Wochen scheinen die Marktaktivitäten wieder zugenommen zu haben, was insofern bemerkenswert ist, als die Zahl der tatsächlich freien Schiffe weiterhin übersichtlich ist. Allerdings wird immer mehr dazu übergegangen, sich zukünftig freiwerdende Tonnage möglichst frühzeitig zu sichern. Daher stieg die Zahl der Termingeschäfte im Vergleich zum klassischen Spotgeschäft. Und es wird damit gerechnet, dass sich dieser Trend fortsetzt«, erklärt der VHBS.

Große Verlader und Handelsketten versuchen außerdem, sich eigene Tonnage im Chartermarkt zu sichern, wie beispielsweise jüngst von Walmart oder Home Depot bekannt wurde.

Dass die meisten Charterraten diese Woche auf der Stelle traten, zeigt auch der Index HRCI. Er in der vergangenen Woche nur um 0,6 % und brachte den Index auf 4.284 Punkte. Während es bei die meisten Größen kaum Bewegung gab, berichtet HRCI-Herausgeber Howe Robinson von einem »sehr gesunden Angebot« im Sektor 700 TEU (gearless), dass für die leichte Veränderung im Index gesorgt habe.

Marktbeobachter gehen nicht von einer baldingen Marktkorrektur aus. Zwar sind viele Neubauten bestellt, die meisten kommen aber erst 2023 in Fahrt. Gleichzeitig bleibt die Frachtnachfrage hoch, und die Häfen in den USA und Europa sind weiter überlastet. Die Zahl der weltweit auf Reede wartenden Containerschiffe ist mit 528 auf Rekordhoch (Vergleichszeitraum 2020: 350, 2019: 300). Hinzu kommt, dass die Frachtraten weiter steigen. Der SCFI liegt jetzt bei 4.340 Punkten, und der asiatische USWC-Marker von Freightos stieg wieder auf 18.425 $ pro FEU.