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Es geht auch umgekehrt: Nachdem in den vergangenen Monaten einige Containerreedereien aus Kapazitätsmangel MPP-Schiffe eingechartert hatten, nimmt jetzt die niederländische MPP-Reederei Spliethoff ein Containerschiff auf.[ds_preview]

Die »Peyton Lynn C« wird langfristig eingechartert, bestätigte Spliethoff jetzt ohne Angaben zur konkreten Laufzeit oder der Charterraten. Mit dem zusätzlichen Schiff soll die Frequenz auf dem »Cleveland Europe Express«-Dienst (CEE) erhöht werden. Als Begründung wird eine »hohe Nachfrage nach Tonnage zwischen Europa und den Großen Seen« angeführt, der man gerecht werden wolle.

Spliethoff
© Spliethoff

Spliethoff chartert das 2007 gebaute 855-TEU-Schiff nach eigenen Angaben von Doornekamp Shipping Services – ein Unternehmen, dass erst im Frühjahr ins Leben gerufen worden war und in dessen Flotte beispielsweise Schiffe der Harener Reederei HS Schiffahrt zum Einsatz gekommen waren.

Die Charter wird von Marktbeobachtern als Beleg für die derzeit verhältnismäßig gute Marktlage in der Mehrzweck- und Heavylift-Schifffahrt (MPP) bewertet. In den vergangenen Jahren hatte die Branche immer wieder damit zu kämpfen, dass auch Container- und Bulk-Reeder um MPP-Ladungen buhlten. Doch der Trend hat sich gewandelt. Im Gegenteil charterten immer wieder Containerreeder MPP-Schiffe ein, um ihre Ladung abzufahren. Auch der MPP-Markt selbst zog merklich an. Das Ergebnis sind unter anderem deutlich gestiegene Charterraten, wie der Index des Hamburger Maklers Toepfer Transport zeigt, der auf über 12.400 $ geklettert ist. Nun vollzieht Spliethoff diesen segment-übergreifenden Flottenbetrieb in die umgekehrte Richtung.

Ausbau der Zusammenarbeit?

Die »Peyton Lynn C« fährt künftig regelmäßig zwischen den Häfen Antwerpen, Picton in Kanada und dem US-amerikanischen Cleveland. Bislang wurde der Dienst hauptsächlich mit Spliethoff-eigenen Tweendecker-Schiffen betrieben. »Mit der Aufnahme des Containerschiffs ›Peyton Lynn C‹ wird der CEE um den Transport von Containern erweitert«, so Spliethoff. »Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Doornekamp Shipping und hoffen, dass wir unsere Dienste weiter ausbauen können. Dieses zusätzliche ‘reine Containerschiff’ ist nur ein weiterer Schritt zum Ausbau des Handels mit den Großen Seen«, schreiben die Niederländer.

Die Flotte der Spliethoff-Gruppe umfasst mittlerweile über 100 Schiffe zwischen 2.100 und 23.000 tdw. Zuletzt wurden Schiffe von der Hamburger Reederei Auerbach gekauft, die ursprünglich aus der Flotte der insolventen Reederei Hansa Heavy Lift stammen. Neubauten waren zuletzt für die RoRo-Tochter Bore bestellt worden. Zum Konzern gehören auch die Reedereien Transfennica, Wijnne Barends oder BigLift.