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Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann sieht eine große Chance eines Wasserstoff-Korridors nach Skandinavien. Dafür will er in Dänemark werben.[ds_preview]

Der parteilose Politiker reist für politische und wirtschaftliche Gespräche in die dänische Hauptstadt Kopenhagen. »Wir wollen den Austausch intensivieren. Gemeinsam sprechen wir in Europa und international mit viel stärkerer Stimme. Dänemark ist ein wichtiger Partner für den Aufbau grüner Industrien und für das Erreichen unserer Klimaziele«, sagte Westhagemann im Vorfeld der Delegationsreise.

»Investitionen gemeinsam anziehen«

Einer der Punkte auf der Agenda des Senators ist der Aufbau einer Wasserstoff-Industrie, die er sich seit einiger Zeit auf die Fahnen geschrieben hat. Davon soll nicht zuletzt Deutschlands größter Seehafen profitieren. Auch für die Schiffbau- und Zulieferindustrien birgt die Thematik einige Potenziale – wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.

Dänemark verfüge über große Innovationskraft und eine herausregende Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien. Mit der Fehmarnbelt-Querung bestehe die Chance, dass die Metropolregion Hamburg mit der »Greater Copenhagen Region« zu einer Großregion zusammenwächst, heißt es aus der Wirtschaftsbehörde. Gemeinschaftlich könne man sichtbarer werden und mehr Investitionen anziehen. »Eine große Chance ist dabei auch die Schaffung eines Wasserstoff-Korridors von Hamburg über Kopenhagen bis Oslo und das Branding der Region als Green Hub und die Förderung grüner Initiativen und Investitionen«, so die Mitteilung weiter.

Westhagemann nimmt morgen »Copenhagen Business Forum« teil. Veranstalter sind die Handelskammer Hamburg, der dänische Industrieverband und die Deutsch-Dänische Handelskammer. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie grünes Wachstum zwischen Deutschland und Dänemark gefördert werden kann. Der Senator wird am Rande des Forums auch mit dem dänischen Verkehrsminister Benny Engelbrecht zusammenkommen.

Weitere Programmpunkte sind Gespräche mit dem dänischen Industrieverband, bei dem es um die Dekarbonisierung der Industrie mit Hilfe von Wasserstoff geht.

Auf Importe angewiesen

»Wir wollen bis 2035 eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft in Norddeutschland aufbauen. Der Zeitraum bis 2030 ist die entscheidende Phase im Markthochlauf. Deshalb wollen wir in Norddeutschland bis 2030 500 MW Elektrolysekapazität und bis 2035 5 GW Elektrolysekapazität aufbauen. Uns ist jedoch klar, dass wir bei der Skalierung unseres Wasserstoff-Ökosystems schnell an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen werden«, sagte Westhagemann. Deshalb sei wir auf Importe angewiesen. Es wäre eine große Chance für beide Länder, für Unternehmen auf beiden Seiten, wenn sich Hamburg mit seiner großen Nachfrage und Dänemark mit seinem großen Potenzial für Ökostrom und Wasserstoff ergänzen würden.