Print Friendly, PDF & Email

Der Großauftrag für Containerschiffe mit Methanol-Antrieb von Maersk bedeutet auch für den Motorenbauer MAN einen Meilenstein.[ds_preview]

Die Schiffbausparte des koreanischen Hyundai-Konzerns HHI hat im Zusammenhang mit dem gestern bekannten gewordenen Bau von acht 16.000-TEU-Schiffen für die dänische Reederei Maersk MAN-Motoren vom Typ 8G95ME-LGIM bestellt. Es sei der weltweit größte Dual-Fuel-Methanolmotor, teilte MAN heute mit. Er könne sowohl Biomethanol als auch eMethanol verbrennen.

LGIM steht für »Liquid Gas Injection Methanol«. Mit dem Neubau-Auftrag hatte Maersk für Aufsehen gesorgt, er folgte auf den erst kurz zuvor bestätigten Auftrag für ein neues Feederschiff mit Methanol-Antrieb.

MAN me lgim engine
Gehört die Zukunft Methanol-Antrieben? MAN Energy Solutions bekam von Maersk den weltweit ersten Auftrag für einen Methanolmotor im Containersegment (© MAN ES)

Hyundai Engine & Machinery wird die Motoren bauen. Bjarne Foldager, Senior Vice President und Leiter des Zweitaktgeschäfts bei MAN Energy Solutions, sagte heute: »Dies ist ein wichtiger Meilenstein, da diese Motoren die größten jemals gebauten Methanolmotoren sein werden. Sie basieren auf dem bewährten Pendant mit 50er-Bohrung, das bereits seit einiger Zeit in unserem Motorenportfolio ist und im Methanolbetrieb über 100.000 Betriebsstunden erreicht hat.« Die Entwicklung eines Motors mit 95er-Bohrung sei ein weiteres Beispiel für das Engagement des Konzerns zur Dekarbonisierung.

Thomas S. Hansen, Head of Promotion and Customer Support bei MAN geht davon aus, dass dieser Auftrag das Marktinteresse an Methanol als Kraftstoff »auch in anderen Schiffssegmenten, wie beispielsweise Bulker, weiter verstärken werde«. Nach Angaben des Konzerns umfassen die Referenzen bei langsamlaufenden Dual-Fuel-Motoren jetzt über 466 Einheiten. Der Wechsel zwischen Methanol und anderen Kraftstoffen erfolge »unterbrechungsfrei« im laufenden Betrieb. Messungen, die an Motoren im Methanolbetrieb durchgeführt wurden, haben im Vergleich zu herkömmlichen HFO-Verbrennungsmotoren »den gleichen oder einen etwas besseren Wirkungsgrad« ergeben, heißt es weiter.