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Der Energiekonzern Iberdrola baut sein Offshore-Wind-Engagement in Sassnitz-Mukran aus. An die deutsche Politik gerichtet fordern die Spanier bessere Rahmenbedingungen.[ds_preview]

Iberdrola und die Fährhafen Sassnitz GmbH haben in Anwesenheit von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig einen Pachtvertrag für die Fläche zum Bau des Betriebs- und Wartungsgebäudes für den Offshore Windpark »Baltic Eagle« unterschrieben. »Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im Zeitplan von Baltic Eagle wie geplant erreicht worden«, heißt es in einer Mitteilung.

Iberdrola 30.08. 3
v.r.: Iris Stempfle, Geschäftsführerin Iberdrola Deutschland; Javier Garcia Perez, Geschäftsführer Iberdrola Renovables International; Ministerpräsidentin Manuela Schwesig; Frank Kracht, Bürgermeister von Sassnitz; Staatssekretärin, Ministerium für Energie, Ina-Maria Ulbrich; Harm Sievers, Geschäftsführer Fährhafen Sassnitz (© Iberdrola)

Iris Stempfle, Geschäftsführerin für den deutschen Markt, kündigte außerdem ein Gebot auf die vorentwickelten Fläche O-1.3. zum 1. September an. Damit sei geplant, den sogenannten Baltic Hub – bislang ist »Wikinger« mit 350 MW seit 2018 in Betrieb, hinzu kommt »Baltic Eagle mit 476 MW« bis 2026 auf mehr als 1 GW auszubauen. Damit bekenne man sich »zur regionalen Wertschöpfung und zu unserem vorläufigen Ausbauziel von 1.1 GW bis 2026 in der deutschen Ostsee«.

Die Managerin nahm allerdings auch die Politik in die Pflicht. Damit sich Deutschland im internationalen Vergleich behaupten könne, plädierte sie unter anderem für die Ausweisung weiterer Flächen für den Ausbau Erneuerbarer Energien auf See und an Land und für die Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. »Auch das Marktdesign muss sich in Zusammenarbeit mit der Industrie ändern, um durch Risikominderung verlässliche Energiepreise für den Endverbraucher und stabile Rahmenbedingungen für Unternehmen zu gewährleisten«, heißt es seitens des Konzerns weiter.

»Ich freue mich sehr, dass Planung, Betrieb und Wartung wiederum über den Hafen Mukran erfolgen. Das schafft Arbeitsplätze auf der Insel Rügen und ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende in Deutschland.«

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig

Fakten zu »Baltic Eagle«

»Baltic Eagle« ist der neue Offshore Windpark von Iberdrola mit einer Gesamtleistung von 476 MW. Er wird in der deutschen Ostsee, etwa 28 km nordöstlich der Insel Rügen auf einer Fläche von 40 km² errichtet und umfasst 50 Offshore-Windturbinen. Der Windpark, für den das Unternehmen im April 2018 den Zuschlag durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) erhielt, ist nach »Wikinger« (seit 2018 mit 350 MW in Betrieb) die zweite Offshore-Windinitiative für Iberdrola in Deutschland. Seine Inbetriebnahme ist für Ende 2024 geplant. Anschließend wird Baltic Eagle vom Betriebsgelände von Iberdrola am Mukran Port/ Fährhafen Sassnitz auf Rügen betrieben und gewartet.

Nach der Fertigstellung von »Baltic Eagle« soll der sogenannte Baltic Hub (Wikinger und Baltic Eagle) etwa 45 % des gesamten Stromverbrauchs des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern decken. Die beiden Windparks bilden zusammen das größte Offshore-Windcluster in der Ostsee und vereinen auf sich eine Gesamtinvestition von mindestens 2,5 Mrd. € Euro.