Das »Auslaufmodell« DVB-Bank ist im ersten Halbjahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Dazu beigetragen haben auch viele weitere Verkäufe von Schiffskrediten.[ds_preview]
Die Transportfinanzierungstochter der DZ Bank, die abgewickelt und mit dem Mutterkonzern verschmolzen werden soll, weist für die ersten sechs Monate des Jahres einen Gewinn vor Steuern von 70 Mio. € aus. Im Vorjahreszeitraum musste noch ein Minus von 228 Mio. € verbucht werden. Im Gesamtjahr hatte zudem die Corona-Pandemie das Schiffahrtsgeschäft der Bank belastet und die Risikovorsorge anwachsen lassen.
Die Entwicklung im ersten Halbjahr sei primär durch »Auflösungen in der Risikovorsorge sowie positive IFRS-bedingte Bewertungseffekte« beeinflusst worden, teilte die DZ Bank mit. Genannt wird zudem eine verbesserte Marktsituation in maritimen Sektoren aufgrund des Wirtschaftswachstums in China und den USA. Es habe einen »beschleunigten Abbau« des Schiffs- und Offshore-Geschäfts in Eigenregie gegeben.
Die sogenannte »Rückführung« der DVB Bank sei mit einem weiteren deutlichen Portfoliorückbau gut voran gekommen. »Mit dem Verkauf zusätzlicher Geschäftsbereiche im Luft- und Schiffstransport wurden zudem die letzten Transaktionen erfolgreich abgeschlossen». Das Kreditvolumen sank im ersten Halbjahr von 3,9 Mrd. € zum Jahreswechsel auf jetzt 2,5 Mrd. €.
Auf das Schiffskreditportfolio entfallen nach Angaben der Bank noch 2,09 Mrd. €. Das bedeutet einen abermaligen deutlichen Rückgang, Ende Dezember waren es 3,1 Mrd. €. »Wir haben mit den letzten Transaktionen alle Gesellschaften der DVB Bank verkauft, die wir verkaufen wollten. Das verbleibende Schiffsportfolio wird schon seit Jahren runtergefahren, beispielsweise über Durationen. Damit kommen wir gut voran«, so die Bank gegenüber der HANSA.
48 Schiffe als »intensiv überwachte Engagements«
Von den 2,09 Mrd. € entfielen 289 Mio. € auf »intensiv überwachte Engagements«. Anfang 2021 lag der Wert noch bei 507 Mio. €. Der Rückgang des Portfoliovolumens ist den Angaben zufolge auf die Fortsetzung des Portfolioabbaus zurückzuführen – im Wesentlichen bei intensiv überwachten Engagements. Dieser Teil des Schiffsfinanzierungsportfolios der DVB umfasste zum 30. Juni 48 finanzierte Schiffe, am 31. Dezember waren es 66 Einheiten. Die durchschnittliche Größe der Engagements lag zum Berichtsstichtag bei 16 Mio. € (31.12.: 23 Mio. €) und das größte Einzelengagement bei 40 Mio. € (71 Mio. €).