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Die Sommerferien sind zu Ende, die Nachfrage nach Tonnage zieht an, es wird neu verhandelt – doch der Chartermarkt bleibt ausgetrocknet.[ds_preview]

Derzeit treten nach Einschätzung von Maklern Linien- und Tramp-Reeder auf der Stelle, ohne in den meisten Fällen eine Einigung zu erzielen. Es geht, wie in all den vergangenen Wochen und Monaten, um die Ratenhöhe und die Laufzeit möglicher neuer Abschlüsse. Somit köcheln die Charteraktivitäten weiter auf Sparflamme. Eher noch tut sich etwas im Secondhand-Markt, wo zuletzt erneut MSC und auch CMA CGM weitere Schiffe ans eigene Kontor geholt haben.

 

Daher sind auch für die vergangene Woche kaum neue Fixtures zu vermelden. Bei den Post- und Panamax-Segmenten ruhen alle Aktivitäten jetzt schon seit längerem »still wie ein See«. Größtes Schiff der vergangenen Woche, das eine neue Beschäftigung gefunden hat, ist der Sub-Panamax »Elbspirit« (Baujahr 2008, 2.426 TEU) der Reederei Elbdeich, der für 40 Monate von CMA CGM zu 40.000 $/Tag im europäischen Fahrtgebiet gechartert wurde. Die Rate liegt fast fünfmal höher als vor Jahresfrist, damals bei MSC (8.800 $/Tag).

Für weitere Abschlüsse geht es dann gleich ein bis zwei Klassen tiefer, um bei der »San Lorenzo« (Baujahr 2014, 1.705 TEU) fündig zu werden. Der klassische Wenchong-Typ hat bei OOCL in Asien eine Drei-Jahres-Charter ergattert. Nochmal kleiner ist die »Varamo« (Baujahr 2007, 1.296 TEU), die für zwei Jahre in der Karibik bei Sea Consortium immerhin 30.250 $/Tag verdient.

Fixtures KW 35-21
© HANSA

Der Feeder »Contship Day« (Baujahr 2007, 706 TEU) schafft 21.000 $/Tag über zwei Jahre Laufzeit bei Centrans in Asien. Aus diesem Segment werden Makler zufolge weitere Neu-Verträge oder Verlängerungen gemeldet, zum Teil mit weniger als zwölf Monaten Laufzeit, allerdings ohne weitere Details oder Angaben zur Ratenhöhe.

Der SCFI als Leitindex für Containertransporte legte in der vergangenen Woche weitere 117 $ auf jetzt 4.503 $ zu, während der FBX von Freightos um 2% auf zuletzt 10.519 $ kletterte. Den erneuten Anstieg der Frachtraten erklären Marktexperten mit dem Bemühen vieler vornehmlich US-amerikanischer Handelsketten, rechtzeitig vor der Hochsaison die Lager zu füllen und sich dafür die benötigten Kapazitäten zu sichern.

Dazu zählt jetzt auch Ikea – die Schweden haben sich Berichten zufolge bei jenen Verladern eingereiht, die jetzt selbst Tonnage einchartern und zudem in Containerboxen investieren.

Die Preise zwischen Asien und den Häfen im Mittelmeer stiegen um 8% auf einen neuen Höchststand von 12.906 $/FEU und lagen damit 596% höher als im August letzten Jahres. In den anderen Fahrtgebieten gab es dagegen nur einen marginalen Zuwachs. Zwischen Asien und der US-Westküste kostet der Transport einer Box jetzt 18.425 $/FEU (452% über Vorjahr), zur US-Ostküste sind es 20.057 $/FEU (415% mehr als im August 2020). Von Fernost nach Europa liegt die Frachtrate jetzt bei 13.858 $/FEU und damit achtmal höher als vor einem Jahr. (KF)