© Port of Rotterdam
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Das Energieunternehmen Uniper und der Hafenbetrieb Rotterdam haben die Entwicklung der Produktion von grünem Wasserstoff am Uniper-Standort auf der Maasvlakte vereinbart.

Diese Pläne bauen auf den Ergebnissen einer [ds_preview]kürzlich durchgeführten Machbarkeitsstudie auf und stehen im Einklang mit der geplanten neuen Wasserstoffinfrastruktur und der wachsenden Nachfrage der Rotterdamer petrochemischen Industrie nach nachhaltigem Wasserstoff. Nun folgte ein Memorandum of Understanding über die nächsten Schritte.

Die Machbarkeitsstudie hatt gezeigt, dass der Uniper-Standort auf der Maasvlakte gut für die großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff unter Nutzung des von Nordsee-Windparks erzeugten Stroms geeignet ist. Die Uniper-Wasserstoffanlage soll an die HyTransport.RTM-Pipeline angeschlossen werden, die durch den Rotterdamer Hafen verläuft. Die Pipeline verbindet die Uniper-Anlage auch mit der nationalen Wasserstoffinfrastruktur und dem Pipelinebündel Delta Corridor. Das letztgenannte Projekt ist für die Lieferung von Wasserstoff an die Chemiecluster in Moerdijk und Geleen (Chemelot) und weiter entfernt in Nordrhein-Westfalen vorgesehen.

Wasserstoff wird derzeit aus Erdgas, als so genannter grauer Wasserstoff, hergestellt, was in den Niederlanden zu CO2-Emissionen in Höhe von 19 Mio. t führt. Die Industrie im Raum Rotterdam verbraucht jährlich etwa 77 PJ Wasserstoff (etwa 40 % des gesamten Wasserstoffverbrauchs in den Niederlanden). Der Übergang von grauem Wasserstoff zu nachhaltigem grünem Wasserstoff in der Rotterdamer Industrie zur Herstellung sauberer Kraftstoffe und als Rohstoff im Chemiesektor ist ein wichtiger Schritt in Richtung Kohlenstoffneutralität. In Verbindung mit dem Import von nachhaltigem Wasserstoff, ausreichender Speicherkapazität und einem nationalen und internationalen Wasserstofftransportnetz kann dies dazu führen, dass die Produktion von grauem Wasserstoff ganz eingestellt wird.

Nächster Schritt: Studie für Konzeption der Elektrolyseanlage

Der nächste wichtige Schritt im Uniper-Projekt ist die FEED-Studie (Front-End Engineering & Design). Diese neunmonatige Studie wird derzeit in Auftrag gegeben und soll fundierte Erkenntnisse für die Konzeption der Elektrolyseanlage (zunächst 100 MW und mit einer zukünftigen Kapazitätserhöhung auf 500 MW), die Projektplanung und ein realistisches Budget liefern. Mit Hilfe dieser Ergebnisse könne die erste Phase dieser einzigartigen Elektrolyseanlage an eine Reihe von spezialisierten Lieferanten und Auftragnehmern vergeben werden, heißt es.

In Kürze sollen nach Angaben von Uniper die ersten Anstrengungen unternommen werden, um die erforderlichen Genehmigungen zu beantragen, (finanzielle) Unterstützung von verschiedenen Behörden zu erhalten, Vereinbarungen mit den relevanten Partnern der Wertschöpfungskette zu treffen und eine Investitionsentscheidung für 2022 vorzubereiten.

»Wir haben den Ehrgeiz, unseren Standort Maasvlakte in enger Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam und anderen Partnern zu einem wichtigen Glied in der neuen europäischen Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu machen«, sagt Axel Wietfeld, CEO von Uniper Hydrogen. »Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, nicht nur für Uniper, sondern auch für andere Akteure in dieser Kette. Gemeinsam können wir mit nachhaltigem Wasserstoff die CO2-Belastung in Rotterdam deutlich reduzieren.«