Print Friendly, PDF & Email

An der US-Westküste soll ein neuer Containerhafen entstehen, der unter anderem auch von den Problemen in den Hubs Long Beach und Los Angeles profitieren soll.[ds_preview]

Der Oregon International Port of Coos Bay gab heute bekannt, dass eine Absichtserklärung mit dem Projektentwickler NorthPoint unterzeichnet wurde. Ziel ist der Bau einer multimodalen Containeranlage auf der sogenannten »North Spit«. Bis zum Jahresende will man einen endgültigen Vertrag schließen.

Coos Cay ist der größte Seehafen des US-Bundesstaats Oregon etwas südlich von Washington und nördlich von Kalifornien. Jährlich werden bis zu 2 Mio. t Ladung umgeschlagen, hauptsächlich Schütt- und Stückgut sowie Forstprodukte. Die künftigen Partner gehen davon aus, dass die Anlage jährlich über eine Million 40-Fuß-Container über die Coos Bay Rail Line durch den Hafen befördern wird. Dafür wird das Gleis auf der North Spit bis zum Projektgelände verlängert, »und die Infrastruktur der gesamten Strecke wird so verbessert, dass der Transport von Doppelstockcontainern möglich ist«, heißt es in einer Mitteilung. Zur maximal zulässigen Schiffsgröße für den neuen Hafen wurden keine Angaben gemacht.

1 Mrd. $ Investitionen

Der Bau der Anlage und die Verbesserungen an der Eisenbahnstrecke sollen zu einer »bedeutenden Investition« von bis zu 1 Mrd. $ führen und den Hafen »revitalisieren«. Auch der Zufahrtskanal soll vertieft und verbreitert werden. »Angesichts der kürzlichen Schließung des Georgia Pacific-Werks und anderer Arbeitsplatzverluste im Südwesten von Oregon sieht der Hafen dies als eine Gelegenheit, die wirtschaftliche Basis der Region wieder aufzubauen«, sagte Hafenchef John Burns.

Einer der Gründe für die Idee ist die Überlastung der großen Westküsten-Hubs Long Beach und Los Angeles. Seit einiger Zeit stauen sich dort die Container, die Logistik im Hinterland ist nicht effizient genug. Zeitweise warten über 40 Schiffe darauf, anlegen zu können. NorthPoint betrachtet den Hafen von Coos Bay als »eine Gelegenheit, einen umweltbewussten, hochmodernen Gateway zu schaffen, der die Überlastung der Westküste verringern und den Warenverkehr in und aus den USA und den internationalen Märkten verbessern wird«.

»Innovative Lösung«

»Der Coos Bay Harbor bietet eine innovative Lösung für eine ständig wachsende globale Herausforderung«, sagte Chad Meyer, Präsident und Gründungspartner beim Projektentwickler.

Derzeit wird der Großteil der Importe und Exporte in und aus Oregon per Lkw über die Häfen von Seattle/Tacoma und Oakland befördert. Dies erhöht die Gesamtkosten für die Lieferung von Produkten und Waren, führt zu Staus auf den Straßen und einem Anstieg der Treibhausgasemissionen. Die Nutzung der Coos Bay Rail Line für den Transport von Containern anstelle von Lastwagen soll die Gesamtemissionen um bis zu 76% reduzieren.