Containerflash, Chartermarkt, Container Flash
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Exorbitant hohe Tagesraten wie zuletzt 200.000 $ für einen Panamax beflügeln das Interesse der Linienreedereien, Tonnage lieber zu kaufen statt zu chartern.[ds_preview]

Das Angebot ist aber auf beiden Märkten bleibt knapp. MSC konnte sich zuletzt einige der begehrten Einheiten aus dem ehemaligen Rickmers-Bestand sichern, auch CMA CGM hat Secondhand-Schiffe gekauft. Auch das hat allerdings seinen Preis, da die Summen zum Teil über den ehemaligen Neubaupreisen liegen. Aber der Ausbau der Flotte sichert Kapazitäten, die sonst vielleicht nicht zu bekommen wären.

Zunehmend laufen die Vorstellungen der Eigner und potenziellen Charterer über Ratenhöhen und die Laufzeiten gegen Ende der »Peak Season« auseinander, wodurch es nur zu wenigen Abschlüssen kommt. Die Bereitschaft, sich über das zweite Quartal 2022 hinaus zu engagieren, hielt sich zuletzt in Grenzen.

Dennoch konnten alle im New Contex erfassten Schiffsgrößen im Ratenniveau noch einmal zulegen. Der Gesamtindex stieg um 2,5% auf 3.091 Punkte. Zur Erinnerung: Bis Mitte März dieses Jahres waren es weniger als 1.000 Punkte. Das Segment unterhalb 2.000 TEU war erneut das aktivste, weil da noch die meisten Einheiten für das Restjahr verfügbar sind.

 

Die höchsten Zuwächse wurden aufgrund anhaltend guter Spotraten für bestimmte Handelsrouten, insbesondere aus Asien, für Schiffe mit 1.100 TEU–1.700 TEU beobachtet, während der Trendpfeil in den Segmenten von 2.500 TEU–4.250 TEU seit einiger Zeit nach einem beachtlichen Höhenflug in den vergangenen Monaten jetzt nur noch zur Seite zeigt. Größere Schiffe sind derzeit ohnehin nicht zu bekommen.

Einen beachtlichen Abschluss gab es nach der bereits in der Vorwoche vermeldeten Rekordrate von 200.000 $/Tag für den Panamax »Synergy Oakland« für die »Josco Real« (Baujahr 2018, 1.938 TEU) mit 120.000 $/Tag für sechs Monate in Asien bei Ceasar Logistics, einem der neuen Akteure im Containermarkt.

Hapag Lloyd hat sich die »Cape Flint« (Baujahr 2006, 1.440 TEU) für kurze 30-40 Tage zu 40.000 $/Tag, ebenfalls in Asien, gesichert. Schließlich ging die »Asiatic Pride« (Baujahr 2008, 1.049 TEU) für zwei Jahre zu 29.000 $/Tag in Fernost zu ZIM. Der israelische Carrier beschäftigt dem Vernehmen nach im Mittelmeer auch die »Astrid L« für 3 Jahre zu niedrigen 20.000 $.

Repräsentative Fixtures

Fixtures KW 36-21
© HANSA

Der Frachtindex WCI von Drewry stieg in der 21. Woche in Folge, zuletzt um 1 % oder 97 $ auf 10.084 $/FEU – das sind 309% höher als im Vorjahr. Den höchsten Zuwachs gab es auf der Route zwischen Rotterdam und New York (+7%), in der Gegenrichtung sank die Rate um 1% auf 1.626 $/FEU. In anderen Fahrtgebieten gab es nur ein moderates Plus von 1%-2%.

Grund sind unter anderem neuerliche Engpässe vor allem in den Häfen der US-Westküste. Geschätzt 20-25% der Transportkapazität im Pazifik sind durch die Verzögerungen derzeit aus dem Verkehr gezogen, schätzen die Marktexperten von Freightos. Deren Index FBX kletterte um 8% auf 11.109 $/FEU, zwischen Asien und der US-Küste sogar um 12% und damit erstmals über die Marke von 20.000 $/FEU. (KF)