Container, Symbolbild für Frachtraten, Seefracht und Reedereien
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Eine Gruppe von mehr als 152 Unternehmen und Handelsverbänden, die US-Importeure, Exporteure, Transportanbieter und andere Akteure der Lieferkette vertreten, hat ein Unterstützungsschreiben an den Kongress gerichtet, in dem sie den Ocean Shipping Reform Act of 2021 befürworten.[ds_preview]

Der parteiübergreifende Gesetzesvorschlag wurde letzten Monat von den Kongressabgeordneten John Garamendi und Dusty Johnson eingebracht und würde das Schifffahrtsgesetz aktualisieren, um die bedeutenden Veränderungen des internationalen Seetransportsystems der letzten zwei Jahrzehnte zu berücksichtigen. Hintergrund des Vorstoßes sind die explodierenden Frachtraten in der Containerschifffahrt und der Leercontainermangel in den USA.

»Die vorgeschlagene Gesetzgebung ist unerlässlich, um dringend benötigte Systemverbesserungen herbeizuführen, die während der weltweiten Pandemie noch deutlicher geworden sind«, meinen die Wirtschaftsvertreter.

Der »Ocean Shipping Reform Act of 2021« soll Seeverkehrsunternehmen zur Einhaltung von Mindestdienstleistungsstandards verpflichten. Seefrachtführer oder Betreiber von Seeterminals müssten bescheinigen, dass alle Verspätungsgebühren (Detention and Demurrage) den Bundesvorschriften entsprechen, andernfalls drohen Strafen. Die Gesetzesreform würde die Beweislast für die Angemessenheit von »Detention or Demurrage«-Gebühren vom Rechnungsempfänger auf den Seeverkehrsunternehmer oder den Betreiber des Seeterminals verlagern.

Den Schifffahrtsunternehmen soll außerdem verboten werden, US-Exporte »in unangemessener Weise« zu verweigern. Die US-Exporteure klagen schon seit Monaten über fehlende Exportmöglichkeiten, da die Reedereien Leercontainer angeblich lieber schnell repositionieren, um sie auf den lukrativen Fernost-US-Routen einsetzen zu können.

Während sich beispielsweise der Branchenverband World Shippers Council (WSC) alarmiert zeigte, und die Reformpläne als unrealistisch und unfair bezeichnete, stehen US-Handelsverbände wie die National Retail Federation (NRF), die National Industrial Transportation League (NITL) und die Agriculture Transportation Coalition hinter dem Vorschlag.

Peter Friedmann, Geschäftsführender Direktor der Agriculture Transportation Coalition: »Landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Produkte sind der größte Exportartikel unseres Landes auf dem Seeweg. Es gibt jedoch nichts, was wir an land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen produzieren, das nicht auch anderswo auf der Welt beschafft werden könnte. Wir freuen uns, dass die Kongressabgeordneten Garamendi und Johnson und über 140 Kongressmitglieder erkennen, dass unsere ausländischen Kunden zu anderen globalen Anbietern wechseln werden, wenn die amerikanischen Agrarexporteure nicht kostengünstig und zuverlässig liefern können.«

Die Koalition ist bestrebt, die Unterstützung für das Gesetz und seine Verabschiedung durch den Kongress in diesem Jahr weiter auszubauen. Das Schreiben ist hier abrufbar.