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Aus den Reihen der Containerschiffsreedereien kommen in den letzten Wochen und Monaten immer mehr Neubau-Bestellungen. Der Anteil der georderten Kapazität nähert sich einem Viertel der aktuell weltweit verfügbaren Tonnage.[ds_preview]

Während die hauptsächlich von Reedereien getragene Schifffahrtsorganisation Bimco zuletzt von 619 Schiffen im Orderbuch ausging, von denen 381 in diesem Jahr bestellt wurden, zählt der Branchendienst Alphaliner in einem aktuellen Marktbericht jetzt 613 Box Carrier »on order«.

Bei einer Kapazität dieser neu kontrahierten Schiffe von 5,35 Mio. TEU liegt das Verhältnis des Orderbuchs zur fahrenden Flotte bei mittlerweile 21,7 %. Vor allem die letzten Monate mit exorbitant steigenden Fracht- und Charterraten und einer empfindlichen Tonnage-Knappheit haben immer mehr Reedereien dazu veranlasst, Neubauten zu bestellen – trotz der mittlerweile spürbar steigenden Preise.

Ein Vergleich macht die Entwicklung deutlich: Vor einem Jahr zählte Alphaliner ganze 306 Containerschiffe im Auftragsbuch der Werften, der Anteil der fahrenden Flotte lag bei 8,8 %.

Zwar stehen stets die großen Schiffe im besonderen Fokus der Öffentlichkeit. Allerdings wurden mittlerweile in fast allen Segmenten Verträge gezeichnet. 56 der aktuell im Orderbuch liegenden Schiffe kommen aus dem Segment 18.000-24-000 TEU, weitere 63 haben 15.200-18.000 TEU und schließlich 121 Einheiten haben 12.500-15.200 TEU.

238 Ablieferungen in 2023

In den unteren Größenklassen warten Reeder und Charterer auf 103 Schiffe zwischen 1.500 und 2.000 TEU sowie 71 Frachter mit 2.000-3-000 TEU, 45 mit 3.000-4.000 TEU, und 18 mit 4.000-5.100 TEU sowie 54 Schiffe zwischen 5.100 und 7.500 TEU.

Im kommenden Jahr sollen 175 in Dienst gestellt werden, im Jahr darauf nach aktuellem Stand noch einmal 238 Einheiten.

Die Gruppe an Reedereien, die sich neue Kapazität sichern will, wird indes immer größer und diversifizierter. Einerseits sind große Linien aktiv, wie Hapag-Lloyd, MSC, Maersk mit seinen Methanol-Neubauten und auch CMA CGM mit weiteren LNG-angetriebenen Schiffen, nämlich sechs an der Zahl mit je 7.100 TEU. Mit 24 beziehungsweise zehn Neubauten stachen zuletzt Evergreen und OOCL etwas aus der Masse heraus.

Andererseits gibt es auch immer mehr Trampreeder, die ordern, in vielen Fällen mit lukrativen Charterverträgen in der Hinterhand. Der Anteil der Charter-Tonnage am Orderbuch liegt aktuell bei 49 %. Vor einem Jahr lag er bei 37 %.