Seaboard, Hartmann
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Die Reederei Hartmann (Leer) wird, wie andere deutsche Eigner auch, mit Containerschiff-Neubauten aktiv. Es geht um ein Sextett von Sub-Panamax-Einheiten.[ds_preview]

Die deutsche Hartmann-Gruppe, die zuletzt eher auf der Verkäuferseite zu finden war, steht offenbar hinter einer Order für Containerschiff-Neubauten mit jeweils 3.500 TEU. Laut Maklerberichten handelt es sich um Dual-Fuel-Schiffe im Wert von rund 354 Mio. $. Drei der Einheiten sind demnach fest bei Taizhou Sanfu in China für jeweils 59 Mio. $ bestellt worden, dazu kommen drei Optionen.

Hartmann ordert die Schiffe allerdings nicht auf eigene Rechnung, sondern im Auftrag eines ungenannt bleibenden Eigners. Dabei könnte es sich um Seaboard Marine handeln. Das in Miami ansässige Unternehmen ist mit 30 Schiffen im Fahrtgebiet Nordamerika-Karibik-Südamerika aktiv und beschäftigt bereits zwei Hartmann-Einheiten (1.114 TEU).

Das Design der LNG-tauglichen Containerschiffe wurde gemeinsam mit HB Hunte Engineering entwickelt. Die Ablieferung der drei Festaufträge in China wird für 2024 avisiert. Hartmann betreue das Projekt für den künftigen Eigner, bestätigte eine Unternehmenssprecherin. Aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen könnten keine weiteren Details genannt werden.

Anfang vergangenen Jahres hatte die Hartmann Group, die einst der mit Abstand größte Schifffahrtskunde der NordLB war, Teile der Flotte vom US-Investor Cerberus zurückkaufen bzw. refinanzieren müssen. Im Zuge dessen waren etliche Containerschiffe verkauft worden, zuletzt im Juni ein Trio von 2.800-TEU-Einheiten an Maersk. Im Management befinden sich laut VesselsValue derzeit nur noch zwei Feeder-Schiffe (1.114 TEU) im Eigentum der Hartmann Schiffahrts KG und zwei Sub-Panamax-Einheiten (2.478 TEU) in der Bereederung für Tufton Oceanic.

 


Das weltweite Orderbuch für Containerschiffe füllt sich immer weiter. Bauplätze werden knapp, die Preise steigen. Mittlerweile werden sogar wieder deutsche Werften für Neubau-Aufträge in Betracht gezogen – zum Teil werden schon konkrete Gespräche geführt, wie Philipp Maracke, Chef der Flensburger Werft FSG, exklusiv im HANSA-PODCAT enthüllt. Hören Sie hier, wie er die Lage im Neubaumarkt für Containerschiffe einschätzt und warum die hiesigen Werften seiner Meinung nach dafür eben doch in Frage kommen. 

Podcast FSG Maracke