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Die asiatische Reederei SeaLead setzt für ihren neuen Liniendienst zwischen China und Europa auf Hamburg-Anläufe. Eingesetzt werden unter anderem Containerschiffe mit deutscher Vergangenheit.[ds_preview]

Seit wenigen Wochen betreibt der eigentlich auf innerasiatische Dienste fokussierte Container-Carrier einen Dienst zwischen Fernost und Hamburg. Auf dieser Linie kam jetzt das 2.700-TEU-Schiff »Goofy« die Elbe herauf. Der Frachter ist kein Unbekannter in der hiesigen Branche – gebaut 2006 bei den Nordseewerken in Emden fuhr er unter anderem auch als »Conti Emden« und »Segara Mas«.

Nach der »Goofy« sollen weitere Schiffe bis Anfang November in Deutschlands größten Seehafen eintreffen, wie die Organisation Hafen Hamburg Marketing (HMM) jetzt mitteilte, zum Teil ebenfalls mit deutscher Vergangenheit. Das 2.200-TEU-Schiff »Manet« soll in diesen Tagen am Burchardkai festmachen, kurz darauf wird die »SL Tweety« erwartet, ein bei SSW in Bremerhaven gebauter 2.500-TEU-Frachter, der unter anderem auch als »ER Bremen« gefahren ist. Nicht zuletzt setzt SeaLead die 2003 bei den Wadan-Werften gebaute »Snoopy« in dem Dienst ein. Sie kommt Anfang November nach Hamburg, die Abfahrtsfrequenz soll dann insgesamt auf zwei monatliche An- und Abfahrten für Hamburg erhöht werden.

Derzeit bedient der Carrier die Häfen Ningbo, Shanghai, Nansha, Qingdao und Busan. Kommerziell betrieben wird der Dienst von dem NVOCC Volta Container Line, Klarierung und Vermarktung werden von dem in Deutschland ansässigen Linienagenten Peter W. Lampke GmbH & Co. KG (PWL) übernommen.

PWL-Geschäftsführungsmitglied Andree Brinkmann sieht eine gute Perspektive für weitere Abfahrten von Fernost Richtung Europa. »Das Volumen der für Hamburg bestimmten Importe steigt bereits durch die nächsten drei Ankünfte auf 1.200 und schließlich 1.800 TEU. Die Buchungen sind ein gutes Signal, der Markt und auch große Speditionen hätten Vertrauen gefasst«, heißt es seitens HHM. Ein Ende des Bedarfs an Abfahrten von Fernost nach Europa – auch auf kleineren Liniendiensten – sei bis mindestens Endes dieses Jahres nicht in Sicht. »Auch wenn über die Fortsetzung des Dienstes über Chinesisch Neujahr hinaus bislang nur spekuliert werden könne, geht man bei PWL davon aus, dass Sea Lead seine neu gewonnene Präsenz in Europa auch im kommenden Jahr aufrechterhalten wird«, so die Hafenorganisation.